Alter Friedhof: Als Garten- und Landschaftsdenkmal einen Spaziergang wert
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Der Alte Friedhof – ein Überblick
Frida von Bülow und Hans Heinrich Leopoldi
Carl Hinrichs
Friedrich Wilhelm Kücken
Carl Henneman
Hermann Willebrand
Theodor Schloepke
Adam Scharrer
Georg Lisch
Eduard Hobein
Friedrich Wex
Carl Malchin
Ernst Lübbert
Richard Spethmann
Otto Metterhausen
Hans Franck
Carl Schöning
Clemens Meyer
Hugo Berwald
Gerhard Baarck
Robert Beltz
Heinrich Friese
Wilhelm Heeß
Friedrich Schlie
Ludwig Davids
Claus Clauberg
Georg Adolph Demmler
Nachwort
Auf dem ehemaligen Galgenberg, zwischen Ostorfer See und Grimkesee gelegen, erstreckt sich eine rund 28 Hektar große Friedhofs- und Parkanlage. Sie besticht durch schöne Wege, eine üppige Baum- und Gehölzbepflanzung und lockt auch historisch Interessierte auf die Anhöhe.
Der Standort wurde 1862 vom damaligen Schweriner Hofbaumeister Georg Adolf Demmler ausgesucht und ein Jahr später mit der ersten Beerdigung eingeweiht. Der Alte Friedhof gilt damit als ein sehr frühes Beispiel für einen Parkfriedhof. Er ist sogar dem in Hamburg-Ohlsdorf voraus, denn dieser wurde erst 1877 eingeweiht.
Die Gestaltung übernahm der großherzogliche Gartendirektor Theodor Klett. Seine Ideen sind prägend und verleihen dem Alten Friedhof bis heute seinen besonderen Charakter. Er nahm die Sache ernst und fuhr vor Beginn der Gestaltung zum Beispiel nach Frankreich, um dort parkähnliche Friedhofsanlagen zu besichtigen.
Zahlreiche historische Grabstätten und Grabsteine geben dem Alten Friedhof Schwerin ein ehrwürdiges und nostalgisches Antlitz. Viele bekannte Persönlichkeiten fanden hier ihre letzte Ruhestätte, darunter der Komponist Claus Clauberg, der Schriftsteller und Dramaturg Hans Franck oder Landtagspräsident Otto Metterhausen.
Darüber hinaus bietet der Alte Friedhof einige interessante Gebäude: Das modernste unter ihnen ist das Krematorium mit Trauerhalle. Einen Entwurf dafür legte Stadtbaurat Andreas Hamann 1929 vor, bereits ein Jahr später wurde die Feuerbestattungsanlage mit Trauerandachtshalle und Leichenkammer eingeweiht. Das Gebäude wurde im Bauhaus-Stil errichtet. Der geradlinige Backsteinbau bietet Akzente durch lange schmale Glasfenster in den Farben Violett, Blau und Gelb.
Wer eine Grabkapelle errichten wollte, musste sich dies beim Oberkirchenrat genehmigen lassen
Zu den älteren und kirchlichen Gebäuden gehören die Friedhofskapelle aus dem Jahre 1864 sowie die Grabkapellen. Wer eine solche bauen wollte, hatte diese per Bauzeichnung beim Oberkirchenrat zu Schwerin genehmigen zu lassen. In der Zeit von 1863 bis 1915 sind 19 solcher Grabkapellen entstanden, darunter auch die des Hofbaumeisters Georg Adolf Demmler. Bereits kurz vor der offiziellen Einweihung des Friedhofs war es ihm gelungen, die erste Grabkapelle des Alten Friedhofs zu erwerben. Seine Frau, die bereits 1862 verstorben war, wurde daraufhin 1864 von der Kapellmauer des Domfriedhofs in die Grabkapelle überführt. Georg Adolf Demmler selbst verstarb 1886 und wurde ebenfalls dort beigesetzt.
Das ehemalige Toraufseher- und Wachhaus am Spieltordamm, westlich des ersten Friedhofseingangs gelegen, ist 1866 zum Totengräberhaus umgebaut worden. Heute beherbergt das Fachwerkgebäude einen Blumenladen sowie ein Café.
Der Ehrenfriedhof war bereits seit 1917 im Süden des Alten Friedhofs und mit Ausblick auf den Grimkesee angelegt worden. In den Folgejahren wurde er immer wieder umgestaltet. Das erste Denkmal zeigte einen quadratischen Gedenkstein mit einer bekrönenden Schale, dazu Reliefs eines Kriegers und einer Trauernden sowie einige Inschriften. Bereits 1924, vier Jahre nach seiner Errichtung, war das Denkmal in einem schlechten Zustand. Umgestaltungen folgten ab 1935, inzwischen steht dort eine Soldatenplastik von Wilhelm Wandschneider. Der Bereich des Ehrenfriedhofs ist heute als Grabfeld des Ersten und Zweiten Weltkriegs benannt.
Die Demmler-Kapelle sowie andere einzelne Grabstätten wurden bereits 1980 unter Denkmalschutz gestellt. Das Institut für Denkmalpflege setzte sich einige Jahre später dafür ein, den Alten Friedhof in seiner Gesamtheit zu schützen – seit 1994 gilt der Alte Friedhof daher als Garten- und Landschaftsdenkmal.
Am Tag der Ruhe / Tag des Offenen Denkmals Anfang September haben Besucher die Möglichkeit, vieles über Norddeutschlands ältesten Landschaftsfriedhof zu erfahren und an interessanten Führungen über das Gelände teilzunehmen. Außerdem informieren Friedhofsverwaltung, Steinmetzbetriebe, Friedhofsgärtnereien sowie das Trauercafés in angenehmer Atmosphäre.
Hinweis