Zum Freischütz – Rustikale Kneipe im Kiez am Ziegenmarkt

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Das Restaurant mit jugendlichem, freigeistlichem, alternativem Flair ist immer gut besucht. Im Sommer sind die Bierbänke vorm Haus am Ziegenmarkt gerappelt voll – also definitiv ein Anziehungspunkt. Wer keinen Platz mehr bekommt, hockt sich hier auch gerne einmal vor die Kneipe, direkt auf den Boden und trinkt da sein Bierchen. Doch zurück zum Gebäude: Schon früher kehrte man genau an dieser Stelle ein. Bereits vor 1900 soll hier bereits ein Wirtshaus gestanden haben, das heutige Haus wurde allerdings erst 1903 fertig gestellt und beheimatete schon damals die Gaststätte „Zum Freischütz“. Die Namensgebung gibt Rätsel auf: So erzählt man sich, dass sich darin einst eine Freimaurerloge befand. Ein geheimer Bund soll sich also dort getroffen und über theosophische und alchimistische Themen ausgetauscht haben. Ob das stimmt? Bewiesen ist es nicht, aber eine spannende Geschichte... Was ebenso verrückt klingt, aber wahr ist: In den Räumen des Freischütz war nach dem Zweiten Weltkrieg der erste eigene Volkskindergarten der Stadt untergebracht. In den 1950er-Jahren gab es hier die Schulspeisung für umliegende Schulen und 1988 – endlich – sollte der Freischütz wieder seiner ursprünglichen Bestimmung zugeführt werden: Einige Jahre führte Familie Adler eine Kommissionsgaststätte mit 28 Plätzen. Nach der Wende allerdings suchten sie neue Pächter.

Die fanden sich und sind bis heute geblieben. Sie bauten um, in Rekordzeit, verbrachten den Heiligen Abend 1994 auf der Baustelle statt unterm Baum und: hatten zur Eröffnung schließlich zwar Tische, aber keine Stühle – dafür aber eine gute Idee: Wer als Gast einen alten Holzstuhl mitbrachte, bekam Freibier. Rund 100 Sitzgelegenheiten fanden so in den neuen Freischütz.

Das alles klingt lässig, schnörkellos und doch charmant. So präsentiert sich auch die Speisekarte: Kein Schnickschnack, sondern ehrlich Deftiges als gute Grundlage zum Bierchen dabei und danach. Diverse Baguette-Variationen warten auf den hungrigen Gast, außerdem Salate, gebackener Schafskäse, überbackene Fladenbrote als volle oder halbe Portion. Auch Chili con Carne, Kokos Curry und Soljanka werden serviert. Etwas Besonderes sind die Russischen Pelmeni: Die gefüllten Teigtaschen gelten heute als eines der russischen Nationalgerichte und finden im Freischütz mit Schmand, Salat und Würzfleisch auf den Teller.

Dazu genießt der Gast Softdrinks, Säfte, Weine, Spirituosen oder ein schmackhaftes Bierchen. Die Auswahl ist groß: Das beinahe lokale Lübzer ist genauso vertreten wie das Kölner Gaffel, es gibt weitere Pilsener, Hefeweizen und irische Biere.

Foto: maxpress