Landwirtschft, Natur und Handwerk auf dem Hof Medewege

Der Hof Medewege ist Landwirtschaftsbetrieb, Urlaubsort und Kulturstätte. 140 Personen arbeiten hier. 70 Menschen leben auf dem Hof. Mehr als 300 Besucher kommen täglich her. Sie kaufen die hofeigenen Produkte, machen Führungen, Kurse oder Ferien.

Der Hof Medewege ist ein ehemaliges Gutsgelände. Er liegt am Medeweger See und vereint Ackerbau, Viehzucht, eine Gärtnerei, Obstanbau, eine Imkerei und eine Mühlenbäckerei – alles biodynamisch. Dazu kommen weitere Betriebe und gar Medizinisches: Psychotherapie und tiergestützte Therapie, zum Beispiel.

Das Gutshaus wurde 1829 erbaut. Neben der Gutsfamilie waren hier auch deren Mägde, Knechte und natürlich die Tiere zuhause. Zu DDR-Zeiten gehörte der Hof zum Volkseigenen Gut, später dann zur Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft. Die Wende brachte Veränderungen. Die Bewirtschaftung endete, einige Häuser waren allerdings noch bewohnt – wenn auch stark renovierungsbedürftig. 1991 kam dann wieder „Leben in die Bude“. Der Waldorfverein suchte nach Räumen, fand sie im Hof Medewege und zog mit einem Kindergarten ein, der auch heute noch vor Ort ist. Die Hofgemeinschaft wuchs stetig. 1993 begannen Landwirte mit 40 Hektar Land, jeder weitere Bewohner brachte eigene Fertigkeiten, Talente und Interessen mit. Darunter waren Handwerker und Künstler. Zunächst gab es nur provisorische Nutzungsverträge, dann auch die Möglichkeit, zu kaufen oder zu pachten. Wer auf Medewege wohnte, kannte sich und vertraute einander, deshalb wurde beschlossen, als Hofgemeinschaft gemeinsam die Verantwortung für das Gelände zu tragen. Die einzelnen Betriebe wiederum wirtschaften eigenständig.

Wer zum Hof Medewege kommt, erlebt Idylle und noch ein Stück Ursprünglichkeit. Es gibt ein Filzatelier, eine Flussbettnerei, Holz- und Bautenschutz, ein Malatelier und natürlich landwirtschaftliche Produkte. Im Hofladen warten allerlei biodynamische Lebensmittel. Frisches, regionales Obst und Gemüse natürlich, aber auch Milchprodukte aus der eigenen Hofmolkerei, Eier, Wurst und Fleisch. Wer selbst Brot backen möchte, bekommt unverarbeitetes Getreide, wer lieber backen lässt, besucht die Mühlenbäckerei. Was hier drin ist, ist noch ursprünglich. Zwar verwendet die Bäckerei nicht zwangsläufig Vollkorn, sondern vorwiegend ausgemahlenes Dinkelmehl. Das wird durch Naturmahlsteine zerkleinert und ist vollkommen pur.
Heraus kommen gute Brote, aber auch allerlei Süßwaren, darunter Teegebäck und Torten. Diese lassen sich hervorragend im Hofcafé schlemmen. In Sichtweite liegt ein Spielplatz – so können die Kleinen sich austoben, während die Großen ausruhen.
Ein gemeinsamer Besuch des Kinderbauernhofes ist immer möglich, er hat Sommer wie Winter geöffnet. Schafe, Ziegen, Kaninchen, Hühner, ein Hahn, ein Entenpaar – alles da! Beides – Spielplatz und Kinderbauernhof – sind übrigens mit Unterstützung der Aktion Mensch entstanden.

Wer Lust auf eine Führung über den Hof Medewege hat, wird vieles entdecken können. Gerade Kinder und Jugendliche bekommen wieder eine Vorstellung davon, wo Lebensmittel tatsächlich und unverpackt herkommen – statt sich nur selbstverständlich am Endprodukt aus dem Kühlschrank zu bedienen.
Ferienwohnungen, Gästezimmer, ein Saal für Seminare oder Tagungen sind ebenfalls buchbar.
Das alljährliche Hoffest ist ein Anziehungspunkt für die ganze Familie. Veranstaltungstermine sind auf der Website des Hofes zu finden.