Er sei doch kein Schriftsteller

Lutz Dettmann spricht im hauspost-Podcast über seine Art des Schreibens und über seine Bücher

Lutz Dettmann ist in Crivitz geboren und hat lange in Schwerin gelebt. Im Podcast spricht er über biografische und andere Bücher – sieben hat er veröffentlicht
Lutz Dettmann ist in Crivitz geboren und hat lange in Schwerin gelebt. Im Podcast spricht er über biografische und andere Bücher – sieben hat er veröffentlicht, Foto: maxpress

Schwerin • Das technische Equipment für die Podcast-Aufnahmen wurde diesmal in Rugensee aufgebaut. Dorthin hat Autor Lutz Dettmann eingeladen. Thomas Blum sprach mit ihm über seine Bücher, seine Ideen, seine Jugend.

hauspost: Eins Ihrer bekanntesten Bücher ist „Wer die Beatles nicht kennt...“. Wie ist es entstanden?
Lutz Dettmann: Insbesondere mein Sohn hat mich viel nach der DDR gefragt. Als Jugendlicher wollte er wissen, wie meine Jugend gewesen ist. „Wer die Beatles nicht kennt...“ beschreibt den Sommer 1976. Es ist an vielen Stellen autobiografisch und zeigt, dass die Jugend in der DDR nicht grauer Alltag war – wie viele denken. Es ist lustig und kommt wohl gut rüber. Ich habe dazu auch viele Zuschriften aus den alten Bundesländern bekommen. Das Folgebuch „Tiefenkontrolle“ spricht schwierigere Aspekte der DDR an. Da geht es auch um die nationale Volksarmee und ich habe weniger Eigenes verarbeitet, sondern viel mehr recherchiert.

hauspost: Sie sind nicht nur Schriftsteller, sondern im Hauptberuf Vermessungstechniker. Wann schreiben Sie?
Lutz Dettmann: Das Wort Schriftsteller stört mich ein bisschen. Das trifft es doch eher bei Leuten, die davon wirklich leben. Ich denke da an Thomas Mann und Günter Grass – das ist mir zu groß. Ich sehe mich eher als Autor. Meist schreibe ich abends, im Winter mehr als im Sommer, und in Absprache mit der Familie. Zunächst muss es aber auch eine Idee geben, dann eine Skizze, deren Inhalt reift. Und wenn es dann läuft, dann läuft es.

hauspost: Haben Sie Lieblingsschriftsteller?
Lutz Dettmann: Emil Ludwig ist ein Biograf aus den 1920er- und 30er-Jahren. Den habe ich verschlungen und verschlinge ihn heute noch. Und die Dialogkunst von Hans Fallada ist irre! Wenn ich da mal hinkomme, dann wär ich froh. Auf jeden Fall liest man anders, wenn man selbst schreibt.

Das spannende Interview in voller Länge gibt es auf www.hauspost.de/podcast

maxpress/Janine Pleger