Brandstiftung in Schwerins Unterwelt

Gebäudemanagement und Feuerwehr haben Bunkeranlage am Löwenplatz im Blick

Gebäudemanagement und Feuerwehr haben Bunkeranlage am Löwenplatz im Blick
Enrico Melchert untersucht genau die Beschaffenheit des Bunkers, Foto: ZGM

Weststadt • Eine Bunkeranlage befindet sich unter einem Spielplatz – wer hätte das gedacht – und auch noch mitten in Schwerin. Zum Jahreswechsel rückte sie wieder ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Unbekannte versuchten eine Brandstiftung. Schwerwiegende Folgen konnten durch Schwerins fleißige Mitarbeiter der Feuerwehr und das ZGM verhindert werden.

Einst diente die Anlage am Löwenplatz zum Schutz, wird heute aber nicht mehr genutzt. Gerade deshalb sind Beobachtung und Reparatur an diesem Ort nötig. Das Zentrale Gebäudemanagement hat sich kurzerhand entschlossen, die Verantwortung dafür zu übernehmen. In Zusammenarbeit mit der städtischen Feuerwehr wurden Standsicherheit und Zustand nach der Brandstiftung geprüft. Die umliegenden Bewohner können wieder aufatmen. Der Bunker wird nun wie alle städtischen Gebäude regelmäßig kontrolliert und auch repariert.
Dieser als SBW-100 bezeichnete Luftschutzbunker wurde in den 1960er-Jahren in monolithischer Bauweise errichtet. Schutzklasse C bezeichnete einen Widerstand gegen eine Bombenlast von bis zu 500 Kilogramm. Zur Ausstattung gehörten eine Belüftungsanlage mit Grobsandfilter, zwei Wassertanks, Toilettenbereiche und eine Schleuse zur Dekontamination. Ein Notausstieg ist auch vorhanden. 100 Menschen hätten sich hier geschützt auf 67 Quadratmetern aufhalten können. Für die Notstromerzeugung gab es eine besondere Vorrichtung: Ein umgerüstetes Fahrrad mit entsprechender Energiezufuhr (Dynamo). „Auch wenn sie an der Oberfläche nicht immer zu sehen sind, haben die Bunker eine interessante Vergangenheit“, sagt Enrico Melchert, Fachbereichsleiter Gebäudeservice beim ZGM.

ZGM