Steckbrief Stiere – Melf Hagen

Robuster Rückraumspieler mit Herz für die Familie

Melf Hagen, Rückraumspieler der Mecklenburger Stiere, in Aktion
Melf Hagen, Rückraumspieler der Mecklenburger Stiere, in Aktion, Foto: Dietmar Albrecht

Handball • Um mit dem Handballspielen zu beginnen, hat Melf Hagen keinen langen Anlauf gebraucht. Mit fünf Jahren stand er das erste Mal in der Halle. Die Begeisterung für den Sport liegt in der Familie. Seine Verwandten waren als Trainer und Spieler aktiv oder als Fans mit einer Dauerkarte bei den Spielen ihres Lieblingsvereins dabei. Da liegt es nahe, dass auch Melf Hagen die Leidenschaft des Handballspiels gepackt hat. Bei den Mecklenburger Stieren hat er nun erstmals einen Verein außerhalb von Schleswig-Holstein. Seine Familie regelmäßig zu sehen, ist ihm weiterhin wichtig. Auf dem Handballfeld darf es für ihn gerne unharmonischer zur Sache gehen.

„Mir gefällt am Handball, dass eine gewisse Härte dabei ist und es auch mal was auf die Nase gibt“, sagt Melf Hagen. Der 20-Jährige ist gerne mitten im Geschehen. Als Rückraumspieler bekommt er oft genug den Ellbogen oder die Hand eines Gegenspielers ab. „Das macht mir nichts. Da muss ich schnell sein und ausweichen.“ Neben der Beweglichkeit sieht er seine Stärke vor allem in seiner Spielübersicht. „Ich weiß, wo meine Mitspieler stehen und kann sie mit guten Pässen versorgen.“ Er kümmert sich genauso um seine Freunde und Familie. Die für den Sport notwendige Robustheit legt er dann natürlich komplett ab. Wenn er sich mit ihnen trifft, geht es beschaulich und freundlich zu. „Ich bin ein absoluter Familienmensch. Zu meinen Eltern und Verwandten habe ich eine enge Bindung. Die leben alle noch in Neustadt in Holstein und ich sehe sie oft“, sagt der gebürtige Schleswig-Holsteiner. Da kommt es ihm entgegen, dass Schwerin nicht allzu weit entfernt liegt. „Wenn am nächsten Tag erst nachmittags ein Training anliegt, fahre ich gerne unter der Woche nach Hause“, erzählt Melf Hagen. Meistens besucht er dann aber seine Freundin Fiona. Die wohnt nämlich in Lübeck und macht eine Ausbildung zur Gesundheitskauffrau. Seit dem Sommer leben die beiden auf Entfernung, sehen sich ansonsten immer am Wochenende.

Trikotnummer 20: Melf Hagen

Dem Handballer ist die familiäre Nähe sehr wichtig. Umso besser, dass sein Cousin Mats Schramm auch bei den Mecklenburger Stieren spielt. „Das war wirklich Zufall. Wir haben das nicht geplant“, freut sich Melf Hagen. Seit der Jugend spielen die beiden im selben Verein. „Es macht schon Spaß mit ihm, aber es würde auch mal ohne ihn gehen“, lacht Hagen. „Bei aller Freundschaft: Wenn der Andere auf dem Feld mal Fehler macht, sagen wir uns ehrlich die Meinung.“ Mit dem Handballspielen haben die beiden in Bad Schwartau angefangen. Der Vater seines Cousins ist der Jugendtrainer der Jungs gewesen. Melf Hagen und Mats Schramm verbringen ihr Leben lang schon Zeit zusammen. Beide sind gleich alt. Vielleicht liegt darin der Grund für ihr freundschaftliches Verhältnis. „Tatsächlich liegen unsere Geburtstage nur sechs Tage auseinander. Der Ältere bin ich aber“, erzählt Melf Hagen. Es scheint fast, als wären die beiden untrennbar. Selbst ihren Arbeitsweg fahren sie zusammen. „Wir sind als Fahrgemeinschaft zum Training unterwegs. Mit unserem Mitspieler Fynn-Ole Fritz stimmen wir uns ab, damit es unter uns dreien gleichmäßig verteilt ist, wer wie oft fährt“, erzählt Hagen. Wie auf dem Spielfeld hat er seine Mitmenschen im Blick und ist froh, wenn es ihnen gut geht. Auf die Rückendeckung von Melf Hagen können sich seine Familie und Teamkollegen eben immer verlassen.

Matti Kruck

Handballer Melf Hagen ist ein Familienmensch, Foto: maxpress