Umweltgerechte Umbauten

Leerstehende Kleingärten werden sowohl von Altlasten befreit als auch zurückgebaut und renaturiert

Die Schweriner nutzen über 7.000 Kleingärten zur Freizeitgestaltung in der Landeshauptstadt. Die Tendenz ist auch mit der stärkeren Nachfrage während der Corona-Pandemie insgesamt rückläufig.
Stefan Schlick (re.), Bereichsleiter im ZGM informiert sich über den Fortschritt der Arbeiten vor Ort. Jörg Richter von der ALBA GmbH erläutert diesen, Foto: ZGM

Schwerin • Die Schweriner nutzen über 7.000 Kleingärten zur Freizeitgestaltung in der Landeshauptstadt. Die Tendenz ist auch mit der stärkeren Nachfrage während der Corona-Pandemie insgesamt rückläufig. Das Zentrale Gebäude- management und der Kreisverband der Gartenfreunde haben sich gemeinsam Gedanken gemacht, wie die leer stehenden Flächen umweltgerecht aufzubereiten sind.

Das Zentrale Gebäudemanagement arbeitet dabei eng mit dem Kreisverband der Gartenfreunde e.V. als Generalpächter zusammen. In den vergangenen Jahren waren Veränderungen in der Nutzungsintensität in einzelnen Kleingartenanlagen festzustellen. „Deutlich erkennbar ist, dass in einigen Bereichen viele Kleingärten leer stehen“, berichtet Stefan Schlick, Fachbereichsleiter Liegenschaften im ZGM. „Wegen der Alters- struktur in der Bevölkerung in unserer Stadt können wir prognostizieren, dass sich dieser Trend perspektivisch in den kommenden Jahren fortsetzen wird. Wir wollen diesen Zustand gern ändern.“ Der gemeinsame Wunsch, das Kleingartenwesen auch in der Zukunft zu sichern und gleichzeitig umweltrechtliche Belange umzusetzen, führt nun schrittweise dazu, dass einzelne Gartenanlagen teilweise zurückgebaut werden.

Seit Anfang September herrscht in einem Teil der Kleingartenanlage Hopfenbruchwiese e.V. reges Treiben. Die Firma Alba ist mit schwerem Gerät angerückt und beräumt im Auftrag des Vereins rund 35 Kleingärten. Grundlage ist die vor einigen Jahren von der Stadtvertretung verabschiedete Kleingarten- entwicklungskonzeption. Danach ist es gemeinsames Ziel des Kreisgartenverbandes und der Landeshauptstadt Schwerin, der Leerstandsentwicklung entgegenzuwirken und Teile ausgewählter Kleingartenanlagen zu renaturieren. In dem Bereich Hopfenbruchwiese gab es bereits seit Jahren sehr viele nicht genutzte Gärten.

Daran änderte auch die zuletzt während der Corona-Pandemie zu verzeichnende stärkere Nachfrage nach Kleingärten nichts. Um Rückbaumaßnahmen zu finanzieren, hatte die Landeshauptstadt Schwerin eine Entschädigungsrichtlinie in Kraft gesetzt, die eine 50-prozentige Förderung vorsieht. Mit dem Eigenanteil der Kleingärtner und mit weiteren Fördermitteln sicherten die Beteiligten das Vorhaben ab.

Rund 200.000 Euro sind dafür zusammengekommen. Bis zum Jahresende wird gebaut. Stefan Schlick weist darauf hin: „Besonders ist hierbei, dass sich auf dem Gelände erhebliche Altlasten befinden. Die waren auf den ersten Blick leider nicht zu entdecken. Die Bergung wird nicht so einfach sein.“ Mit fachkundiger Herangehensweise der dafür beauftragten Firmen Alba Nord Recycling GmbH und HSH Umwelt GmbH werden die Schadstoffe entsorgt.

Soweit möglich recyceln die Auftragnehmer die vorgefundenen Baustoffe. Bauleiter Jörg Richter von Alba GmbH ist so manche Überraschung bei dieser Baumaßnahme gewohnt. Sein Motto: „Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.“ Er ist zuversichtlich, dass der Rückbau erfolgreich abgeschlossen werden kann. Alle Beteiligten achten darauf, dass der vorhandene Baumbestand weitgehend erhalten bleibt. Das Gelände wird am Ende gemulcht.

ZGM