Heinrich glänzt endlich wieder

Er thront auf den Mittelzinnen des Rathauses am Markt und hatte eine Schönheitskur bitter nötig

Der Goldene Reiter ist für die Landeshauptstadt, ähnlich wie der Bär für Berlin, ein Wahrzeichen. Schwerin gilt als die älteste der mecklenburgischen Städte und wurde von Heinrich dem ­Löwen im 12. Jahrhundert gegründet.
Der Goldene Reiter vor seiner Reinigung, Fotos: Zentrales Gebäudemanagement

Altstadt • Der Goldene Reiter ist für die Landeshauptstadt, ähnlich wie der Bär für Berlin, ein Wahrzeichen. Schwerin gilt als die älteste der mecklenburgischen Städte und wurde von Heinrich dem ­Löwen im 12. Jahrhundert gegründet. Von alters her gestaltet sein Reiterbildnis das städtische Siegel. Als Statue thront er auf dem Rathausdach und erstrahlt nun wieder in neuem Glanz.

In regelmäßigen Abständen führt das ZGM Dachbegehungen durch – so auch auf dem Rathaus am Markt. Dabei fiel der Blick der Bereitschaftshausmeister Volker Prusseit und Mathias Stock auf den Goldenen Reiter. So schmutzig wollten sie das Schweriner Aushängeschild nicht belassen. Kurz entschlossen organisierte Enrico Melchert, Fachbereichsleiter des Gebäudeservice im ZGM, die erforderliche Reinigung. Der Autor Kuno Karls drückt es auf Plattdeutsch aus und übersetzt: „Das Moos ist ab. Dein Hintern ist blank. Unsere Mühe hat sich gelohnt.“

Mit diesem Ergebnis können die Schweriner und ihre Gäste den Heinrich auf seinem Pferd wieder bewundern. Er befindet sich auf einem Gebäude mit interessanter Geschichte und architektonischer Entwicklung. Es besteht aus zwei Fachwerkgiebeln des 17. Jahrhunderts. Vier Satteldächer bedecken nach Osten und eines nach Westen weitere Gebäudeteile. Der Entstehungszeitraum reicht vom 14. bis zum 20. Jahrhundert.

Ein Rathaus wurde an dieser Stelle erstmals 1338 urkundlich erwähnt. Stadtbrände zerstörten es in den Jahren 1531 und 1558. Das einzige noch erhaltene Relikt aus dieser Zeit ist der mittelalterliche Torbogen, der den Durchgang zum Schlachtermarkt überspannt. Das Rathaus, wie es heute besteht, wurde 1985 restauriert. Dabei entstanden zwei moderne Giebelhäuser als Funktionsbauten auf der Rückseite. Eine weitere Sanierung, vor allem im Innern des Gebäudes, erfolgte 2001.

ZGM

Enrico Melchert (r.) und Volker Prusseit verhalfen dem Wahrzeichen auf dem Rathausdach zu neuem Glanz