Not macht ZGM erfinderisch

In Krisenzeiten rücken die Menschen zusammen und suchen gemeinsam nach Lösungen

Alle Einrichtungen der Landeshauptstadt öffnen nach den zwingenden Schließungen wieder ihre Türen und brauchen verschiedene Materialien. Einrichtungen sind zu verändern.
Cordula Weidemann kann nun wieder Schweriner Bürger betreuen, Fotos: ZGM

Schwerin • Alle Einrichtungen der Landeshauptstadt öffnen nach den zwingenden Schließungen wieder ihre Türen und brauchen verschiedene Materialien. Einrichtungen sind zu verändern. Desinfektion, Hand- und Mundschutz und auch der so genannte Spuckschutz sollen rechtzeitig bereitstehen. Das Zentrale Gebäudemanagement hatte nützliche Ideen dazu.

Der Markt ist leergefegt. Lieferzeiten bestehen von sieben bis zu zehn Wochen. Da kam einiges auf das ZGM zu, um alle Schulen, Verwaltungs- und Kulturgebäude rechtzeitig mit allen vorgeschriebenen Materialien auszustatten. „Wer hat denn bitte wo noch Spuckschutzwände? Und was kosten sie?“, fragte sich Enrico Melchert, Leiter des Gebäudeservice des ZGM, besorgt. Nach vergeblicher Suche hatten Olaf Gaul und Frank Gnass die zündende Idee. Beide sind schon lange als Hausmeister im ZGM tätig und sehr handwerklich begabt. Deshalb war für sie klar: „Wir bauen sie einfach selbst!“

Noch einmal wurden die Hygieneanforderungen für die Einrichtungen genauestens studiert und das notwendige Material aus dem Baumarkt eingekauft. Dann ging es ans Werk. In der Hausmeisterwerkstatt stellten die Männer so über siebzig Spuckschutzwände für die verschiedenen Nutzer her. Der Bereitschaftsdienst übernahm den Transport und die Lieferung. „Auf die Hausmeister des Zentralen Gebäudemanagements ist besonders in Krisen- Zeiten Verlass! Wir wollen unsere Schweriner ja schnell wieder betreuen“, freute sich Cordula Weidemann vom Bürgerzentrum im Stadthaus. Durch diese schnellen Maßnahmen konnte der Besucherverkehr für die Landeshauptstadt wiederaufgenommen werden. Die ersten Schritte waren also getan.

Die Erfüllung weiterer Auflagen aus den entsprechenden Hygieneplänen – zusätzliche Einsatzkräfte für diese Dienste gab es nicht, Fremdleistungen wären viel zu teuer geworden – übernahmen die Hausmeister des ZGM in den Schulen und anderen Gebäuden auch selbstständig.

Um nötige Abstände einzuhalten, wurden – immer im Dialog mit den Schulleitern – Markierungen und Absperrungen angebracht, Tische und Stühle umgeräumt und vieles mehr. Und auch bei weiteren Ausstattungen konnte das ZGM in Zusammenarbeit mit mehreren zuverlässigen Lieferanten helfen. Für alle Klassenräume stehen nun Seife und Handtücher bereit, um die täglich mehrfach geforderten Hygienemaßnahmen einzuhalten. In jeder Schule gibt es Desinfektionsmittel und die Reinigungsleistungen wurden auch erweitert und intensiviert.

Alle Beteiligten, die Schulleitungen, Hausmeister und auch die Verwaltung des ZGM, haben gemeinsam darauf hingearbeitet, dass der pünktliche Start der Schulen, Kulturstätten und Verwaltungseinrichtungen garantiert werden konnte. Krisenzeiten schweißen eben zusammen.

BU u.l.: Frank Gnass und Olaf Gaul (Mitte) sind nicht nur Hausmeister sondern auch gute Handwerker
BU u.r.: Jens Kaphengst hat dabei viel gelernt