Alles läuft nach Brandschutzbedarfs-Plan

Die nächsten Schritte werden umgesetzt und geplant

Der Brandschutzbedarfsplan sichert eine leistungsfähige Feuerwehr und den Rettungsdienst.
Freude beim Richtfest für den Erweiterungsbau der Wache in der Lübecker Straße, Foto: ZGM

Weststadt • Die Infrastruktur der Feuerwehr ist darauf ausgerichtet, Hilfsfristen und Schutzziele zu erreichen. Die Stadt aber verändert sich, der Verkehr nimmt zu, bestehende Wohngebiete wachsen, neue werden aus der Taufe gehoben.

Gerade im Norden und Westen Schwerins ist die Einwohnerzahl deutlich gestiegen – der Ruf nach einer zweiten Wache der Berufsfeuerwehr wurde laut. Mit der heutigen Wache in der Graf-Yorck-Straße allein lässt sich eine Hilfsfrist von unter zehn Minuten nicht dauerhaft und zuverlässig einhalten. Zudem haben neue Normen im Bereich des Arbeitsschutzes, Fahrzeuggrößen und zusätzliche Aufgaben in den vergangenen Jahren zu erheblichem zusätzlichen Raumbedarf geführt. Heutzutage sind mehr, größere und schwerere Fahrzeuge, zum Beispiel im Bereich des Katastrophenschutzes, für Einsätze vorzuhalten.

Auch geänderte Auflagen des Arbeitsschutzes erhöhen den Platzbedarf – wie etwa die sogenannte Schwarz-Weiß- Trennung. Schwarz bezeichnet unsaubere, kontaminierte Bereiche, teilweise mit krebserregenden Stoffen, Weiß hingegen steht für saubere Areale, in denen private oder normale Dienstkleidung ausreicht. Zusätzlich wurde die Zahl von Mitarbeitenden und Fahrzeugen bei Rettungsdienst und Feuerwehr deutlich angehoben. So sind jetzt im Rettungsdienst acht statt sechs Fahrzeuge durchgehend im Einsatz, die Reserve wurde von vier auf sechs Fahrzeuge erweitert. Für den Katastrophenschutz wurde in der Werkstraße eine Halle angemietet und bezogen. Etwa 20 Fahrzeuge und ein Hochregallager sind hier zukunftsfähig untergebracht. In den vergangenen zehn Jahren kamen fast 50 Mitarbeitende zusätzlich an Bord – unter anderem für Rettungsdienst, Rettungsdienstschule und Berufsfeuerwehr.

All diese Veränderungen bringen einen erhöhten Platzbedarf bei Arbeit und Unterbringung mit sich – planerische und bauliche Veränderungen sind unumgänglich. Mit der Schaffung des Ausbildungsangebotes zum Notfallsanitäter in Schwerin wirkt die Landeshauptstadt dem Fachkräftemangel aktiv entgegen und verbessert die Versorgung am eigenen Standort. Dafür wurde in der Werkstraße eine Lernumgebung für bis zu 60 Auszubildende eingerichtet. Sieben Bedienstete sind für die Rettungsdienstschule tätig. Sie steht zusätzlich allen Interessierten mit Kursen, Seminaren, Vorträgen und anderen Weiterbildungsangeboten zu den Themen Rettungsdienst und Gefahrenabwehr offen. Für diese wichtige Bildungsarbeit ist als Ersatz für die zurzeit angemietete Schule eine Erweiterung am Standort Graf-Yorck- Straße geplant. Diese könnte neben der Rettungsdienstschule auch eine Übungshalle für witterungsgeschützte Übungseinsätze, Räume für Technik und Logistik, zum Beispiel eine Atemschutzwerkstatt, Kleiderwäsche, Bekleidungslager sowie – falls sich ein Bedarf mittelfristig abzeichnet – eine neue Leitstelle und zusätzliche Büroräume beherbergen. Die Grundlagenermittlung zu Bedarfen und Rahmenbedingungen ist angelaufen und soll in 2024 abgeschlossen werden.

Bereits 2025 beginnt der Umbau der Wache Graf-Yorck-Straße im Bereich der Unterkünfte für die Einsatzkräfte. Zielstellung dabei ist, die Räumlichkeiten nach 25 Jahren Nutzung hinsichtlich des Arbeitsschutzes zu modernisieren. Beispielsweise wird ein modernes Wachalarmsystem installiert sowie die Einzelunterbringung der Einsatzkräfte in ihren Ruhephasen ermöglicht. Diese Maßnahmen dienen dem Schutz der wertvollen Personalressourcen in dieser wichtigen gesellschaftlichen Mission.In Schwerin ist die Zahl der Mitglieder in den Freiwilligen Feuerwehren entgegen dem landesweiten Trend erfreulicherweise anwachsend, sodass mit ihrer tatkräftigen Hilfe und der guten Zusammenarbeit zwischen haupt- und ehrenamtlichen Einsatzkräften der Brandschutz sichergestellt ist. Damit ist es aber auch Aufgabe der Landeshauptstadt, für die Unterbringung der Kameradinnen und Kameraden sowie den Unterhalt der Gerätehäuser zu sorgen. Ebenso wie für die Berufsfeuerwehr und den Rettungsdienst ist dafür die laufende Abstimmung zwischen dem Fachdienst Feuerwehr und Rettungsdienst und dem Zentralen Gebäudemanagement der Stadt Schwerin wichtig. Das ZGM und der zuständige Fachdienst entwickeln dazu fortlaufend gemeinsam Ideen und setzen die notwendigen Maßnahmen um.

Rike Freeman und Dr. Stephan Jakobi

Bauliche Maßnahmen zur Erreichung des Brandschutzbedarfsplans, die gemeinsam mit dem ZGM umgesetzt wurden und werden:

Bereits erfolgt:

Für die Freiwilligen Feuerwehren:

• Anbau einer Fahrzeughalle in Warnitz

• Anbau von Umkleideräumen in Wüstmark

• Aufstellung einer Garage für ein Mannschaftstransportfahrzeug in Warnitz

• Aufstellung einer Garage für ein Mannschaftstransportfahrzeug in Wickendorf

• Neubau der Feuerwache am Hopfenbruchweg

• Erweiterung der Fahrzeughalle der Wache Schlossgarten

Für die Berufsfeuerwehr:

• Interimsstandort für drei Rettungswagen, Personal und Ausrüstung in der Friesenstraße In Arbeit: Für die Berufsfeuerwehr:

• Um- und Ausbau des Standortes an der Lübecker Straße zur Feuer- und Rettungswache für die Berufsfeuerwehr Schwerin

Anstehend:

Für die Berufsfeuerwehr:

• Umbau der Wache Graf-Yorck-Straße im Bereich der Unterkunftsbereiche für die Einsatzkräfte

• Erweiterung zum Gefahrenabwehrzentrum, laufende Grundlagenermittlung zur Integration der Rettungsdienstschule, neuer Werkstätten, ggf. einer neuen Leitstelle etc.