Jungfernflug am Schweriner Schulgebäude

Erstes Raummodul für den Neubau der Albert-Schweitzer-Schule durch das ZGM schwebt ein

Eindrucksvoll hebt ein Kran das erste Raummodul vom Laster, lässt es langsam durch die Luft schweben und platziert es an der vorgesehenen Stelle, Fotos: ZGM
Eindrucksvoll hebt ein Kran das erste Raummodul vom Laster, lässt es langsam durch die Luft schweben und platziert es an der vorgesehenen Stelle, Fotos: ZGM

Mueßer Holz • Eindrucksvoll hebt ein Kran das erste Raummodul vom Laster, lässt es langsam durch die Luft schweben und platziert es schließlich an exakt der vorgesehenen Stelle. Sogleich sorgen Bauarbeiter für die richtige Standsicherheit und Dichtheit des Gebäudeteils.

So fiel am 13. Juni der Startschuss für den Neubau der Albert-Schweitzer-Schule in der Lise-Meitner-Straße 4. Rund 60 Gäste verfolgten das Geschehen, darunter Oberbürgermeiste Rico Badenschier, Manuela Gabriel vom Fachdienst Bildung und Sport der Stadt Schwerin, Martina Trauth, Dezernentin für Jugend, Soziales und Gesundheit, Berge Dörner, Abteilungsleiter Neubau/Investition ZGM und Kristian Meier-Hedrich, Werkleiter ZGM (Foto unten, v.l.). Auch Schüler und Elternvertreter ließen es sich nicht nehmen, schonmal einen Blick auf ihr zukünftiges Domizil zu werfen (Foto, unten). Innerhalb von nur zweieinhalb Wochen „flogen“ 90 weitere Bauteile auf genau dieselbe Art und Weise an ihren Platz. Und fertig war die vollständige Gebäudehülle, die derzeit nur noch ausgebaut werden muss. Bis zu den Sommerferien 2024 ist das Gebäude soweit fertig, dass die Schule umziehen und nach den Ferien bereits in neuer Umgebung ins Schuljahr starten kann.

Mehr Platz für die Förderschule zur geistigen Entwicklung

Eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung im März 2020 hatte der Albert-Schweitzer- Schule einen erhöhten Platzbedarf aufgrund steigender Schülerzahlen bescheinigt. So war der Bau einer neuen Schule schnell entschieden – mit 700 Quadratmetern zusätzlich für Klassen-, Fach- und Therapieräume. Auf insgesamt 3.614 Quadratmetern Nutzfläche erstrecken sich Fachkabinette für Kunst, Werken, Hauswirtschaft und Musik, Therapieräume für beispielsweise Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie. Für besondere Entspannung sorgt ein Snoezelraum mit speziellen visuellen und akustischen Erlebnissen. Alle Areale sollen das Wohlbefinden und die Entwicklung der Kinder fördern und ihnen den Schul- und Alltag so angenehm wie möglich gestalten.
Jede der zwölf Klassenstufen hat ihren eigenen Bereich – auch außen, denn die 16 Klassenräume führen allesamt ins Freie. Besonders großzügig fällt nun das Foyer aus. Hier können zukünftig auch Empfänge und Feierlichkeiten stattfinden. Gleiches gilt für die Ausgabeküche mit Saal, der dann nicht nur für gemeinsame Mahlzeiten, sondern auch für Veranstaltungen zur Verfügung steht. Hohe Anforderungen hat das ZGM auch an den Ausbau der Digitalisierung. Die rund 140 Schüler und 60 Lehrer, Betreuer und Helfer beobachten aus ihrem derzeitigen Quartier in der Lise-Meitner-Straße 2, einem ehemaligen Kita-Gebäude, täglich gespannt, wie ihr neues Zuhause wächst – denn es entsteht in unmittelbarer Nachbarschaft.

Zertifizierung für nachhaltiges Bauen

Erstmalig strebt das ZGM eine Zertifizierung der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) an – mindestens in Silber. Es gilt, bei der Planung und Umsetzung eine Menge an Kriterien zu berücksichtigen. So erhält der eingeschossige und somit komplett barrierefreie Bau ein extensives Gründach und eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Ebenso wird das Dach mit einer Photovoltaik- Anlage für den Eigenbedarf bestückt – geplant ist die Erweiterung der Anlage über die gesamte Dachfläche, die dementsprechend schon vorgerüstet wurde. In der Lise-Meitner-Straße wird bereits seit 2021 ordentlich gewerkelt. Erst wurde die Sporthalle abgerissen, dann musste der von den Anwohnern heiß geliebte und genutzte „Blattgarten“ weichen. Seit März 2023 ist der Schulneubau voll im Gange, im Frühling des kommenden Jahres starten die Bauarbeiten für die Sporthalle. Ein neuer Stadtteilgarten ersetzt bereits den „Blattgarten“ – ganz in seiner Nähe. Hobbygärtner und das Stadtteilmanagement „Quartier 63“ zogen dafür gemeinsam an einem Strang und nahmen zahlreiche Pflanzen, Platten und Zäune mit hinüber.

Danke fürs Verständnis

Baumaßnahmen laufen nie ganz ohne Beeinträchtigungen und Unannehmlichkeiten für die Anwohner ab. Das ZGM bemüht sich, diese möglichst klein zu halten und dankt allen Anliegern der Lise-Meitner-Straße sowie der Ziolkowskistraße für ihr Verständnis und ihre Geduld.