Zusammen gegen den Fachkräftemangel

Gesundheitsbranche sucht immer länger nach Fachkräften

Schwerin • Für Krankenhäuser, Senioren- oder Pflegeeinrichtungen in ganz Deutschland gestaltet sich die Suche nach geeigneten Pflegekräften auf dem Markt seit einigen Jahren immer schwieriger. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, haben die HELIOS Kliniken Schwerin und die Evangelische Altenpflegeschule des Diakoniewerks Neues Ufer  gemeinsam mit der Agentur für Arbeit einen Lösungsansatz entwickelt. 

Die Kooperation soll die Suche vereinfachen, indem geringqualifizierte Pflegekräfte leichter einen Einstieg finden. Das Modellvorhaben einer erweiterten Altenpflegeausbildung ist einzigartig in Mecklenburg-Vorpommern und machte die Genehmigung durch das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit notwendig. Robert Green, Pflegedirektor der HELIOS Kliniken Schwerin, war an der Planung des Modellvorhabens beteiligt und erklärt die Idee hinter der Kooperation: „In den Pflegeeinrichtungen und bei uns im Krankenhaus gibt es zum Beispiel Kranken- und Altenpflegehelfer, die sich gerne im Bereich Pflege/Altenpflege entwickeln und qualifizieren möchten. Dieses Potenzial wollen wir mitnehmen.“ Gemeinsam mit der Altenpflegeschule des Diakoniewerks Neues Ufer sah man bei HELIOS die größten Chancen, einen weiteren Weg für diese Interessierten zu öffnen.

Durch eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen allen Kooperationspartnern konnte man schließlich in die Umsetzung gehen.

In der Evangelischen Altenpflegeschule (EvA) nehmen 20 Teilnehmer - 8 aus stationären, 3 aus ambulanten Pflegeeinrichtungen sowie 9 aus den Helios Kliniken Schwerin  - an der Modellausbildung teil. Die Teilnehmer, welche die Ausbildung berufsbegleitend durchlaufen, absolvieren in der EvA ihren theoretischen Unterricht. Für den praktischen Teil geht es neben den HELIOS Kliniken Schwerin auch in stationäre und ambulante Pflegeeinrichtungen. Green: „Die Auszubildenden werden, auch wenn sie schon in der Pflege arbeiten, noch neue Aufgaben und Fachgebiete kennenlernen. Es wird also auf jeden Fall auch für erfahrene Pflegekräfte interessant.“ 

Der erste Tag: Am 20. März trafen sich Dagmar Bulmann vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Soziales, Robert Green von den HELIOS Kliniken Schwerin und Thomas Tweer,  Geschäftsführer des Diakoniewerks Neues Ufer, um gemeinsam mit der Schulleiterin Anna Tieth die neuen Auszubildenden zu begrüßen.

Feierlich wurde gemeinsam mit den Teilnehmern, davon 5 Männer und 15 Frauen, der erste Schritt in den Neuanfang für eine Fachkraftausbildung zelebriert.  Alle Kooperationspartner betonten einmütig, dass viel Mut zu dieser neuen Aufgabe und Herausforderung gehört.

Die demographische Entwicklung führt zu immer mehr alten Menschen, die aufgrund ihrer Mehrfacherkrankungen in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen versorgt und gepflegt werden müssen.  „In dieser Modellausbildung sehe ich gute Chancen für die kommenden Herausforderungen. So können wir dem Fachkräftemangel entgegen wirken“, so Tweer.

Patrick Hoppe

Arbeiten im Zeitplan
An mehreren Gebäuden auf dem Gelände der Carl-Friedrich-Flemming Klinik wird aktuell auf Hochtouren gearbeitet. „Wir sind absolut im Zeitplan“, sagt der zuständige Leiter der HELIOS Kliniken Schwerin, Torsten Dombrowski. Das Hauptaugenmerk liegt auf dem großen Haus 22. Hier sind bereits die Decken zur Hälfte fertig gestellt, Fensterbauer und Dachdecker werden demnächst ihre Arbeiten beginnen. Die Stationen der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, die voraussichtlich Ende des Jahres in dieses Gebäude einziehen, werden moderner und weniger beengt. Dann gibt es dort nur noch 1- und 2-Bett-Zimmer mit eigener Nasszelle sowie ausreichend Raum für komplementäre Behandlungen wie die Ergo- oder Musiktherapie. Gleichzeitig entstehen an Haus 22 Erweiterungsbauten. Dafür muss demnächst die Straßenführung auf dem Gelände geändert werden, „darüber werden wir rechtzeitig informieren“, verspricht Dombrowski. Auch an weiteren Gebäuden, die auf dem Sanierungsplan stehen, sind die Handwerker aktiv.

Das Großprojekt wird noch bis ins Jahr 2021 andauern, den Abschluss macht die Sanierung der Kinder- und Jugendpsychiatrie.

Veranstaltungstipp
Kleines Konzert im Park 5. April, 16.30 Uhr Klinikkapelle Motto: Merry Melancholy -Musikstücke aus der englischen Renaissance und dem italienischen Barock Es spielt Katharina Kaschny , Laute
Der Eintritt ist frei.