Wohnen im Lebenstraum

Wie Schöttkes mit eigenen Händen altes Bauernhaus beleben

Drispeth • Eine Querbüttnerei aus dem Jahr 1868, drumherum ein Bauerngarten mit fast vergessenen Obst- und Gemüsesorten, mittendrin das Ehepaar Schöttke – Seit 22 Jahren wohnen sie in ihrem Lebenstraum in Drispeth. Immer sonntags öffnen sie ihn auch für Gartenliebhaber.  

Dann serviert Beate Schöttke-Penke in ihrem „Gartencafé Sonntagsgrün” Kuchen – selbstgebackenen oder aus den Öfen anderer Dorffrauen. Und manchmal erzählt Dietmar Schöttke von fast vergessenen Handwerkskünsten. Mit diesen haben er und mehrere Architekten die alte Scheune ab und die neue wieder aufgebaut. „Mit Eichenholz aus dem eigenen Wald. Ohne Nägel. Vieles Marke Eigenbau“, sagt er. „Weil manche Techniken inzwischen kaum noch angewendet werden können. Viele Baustoffe gibt es in ihrer natürlichen Form so gar nicht mehr.“ Die neue Scheune beherbergt das Café. Gemütliche Sitzecken durchziehen den Bauerngarten, die schönste bietet einen Ausguck über das Drispether Moor. Bis zu 100 Gartenfreunde gleichzeitig finden so in Drispeth ihr Plätzchen im Grünen. Und manch einer verirrt sich auch in das alte Bauernhaus. Hier strahlt jeder Winkel Gemütlichkeit aus. Das alte Fachwerk scheint zu atmen und aus längst vergangenen Tagen zu erzählen. Der alte Lehmofen hinterlässt oft den größten Eindruck. „Dabei ist der gar nicht so alt, den haben wir erst eingebaut“, erzählt Beate Schöttke-Penke. Bauernhaus und Garten haben das Ehepaar auf der Suche nach Inspiration und altem Handwerk herumkommen und immer wieder nach Drispeth zurückkehren lassen. Bis nach England führten sie ihre Reisen. Wer Lust verspürt, den nimmt Beate Schöttke-Penke mit – in ihren Garten oder in die Gärten anderer.

Juliane Fuchs

Fotos: maxpress/jf