Waldorfluft schnuppern gehen

Pädagogen und Schüler laden zum Tag der offenen Tür

Schwerin • Einen wertvollen Einblick in den Unterricht der Waldorfschule zu bekommen, dient vielen Eltern als Entscheidungshilfe. Gelegenheit dazu gibt es am 14. Oktober ab 9 Uhr beim Tag der offenen Tür in der Schloßgartenallee. Schüler und Lehrer sind schon gespannt auf diesen Tag.

Ob in den Naturwissenschaften oder einem kreativen Unterrichtsfach – Mütter und Väter sind am Tag der offenen Tür herzlich eingeladen, sich um 9 Uhr zum Unterrichtsbeginn mit den Kindern auf die Schulbank zu setzen. So können sie ganz unvoreingenommen beobachten, was Waldorfpädagogik wirklich bedeutet und wie das Konzept in Schwerin konkret umgesetzt wird. „Interessierte Eltern bekommen an diesem Tag einen wertvollen Einblick in unsere besondere Art zu lehren und zu lernen. Hier läuft ja schon vieles anders als an den staatlichen Schulen”, sagt Nadine Burgschweiger-Rieck aus dem Bereich Öffentlichkeitsarbeit.
Im Anschluss stehen die Lehrer gern für Fragen und offene Gespräche zur Verfügung. Zu lesen gäbe es ja vieles über die Waldorfpädagogik, sie jedoch auch einmal hautnah in der Praxis zu erleben, sei schon eine besondere Gelegenheit, weiß die Mutter eines Waldorfschülers. Auch an Infoständen können die Eltern sich inspirieren lassen. Ein Blick in aktuelle Projekte der Schüler lohnt sich ebenfalls. Dazu gehört auch das vorbereitete Theaterstück der 12. Klasse am Abend. Im Kunst- oder Handarbeitsraum erklären die Schüler gerne, wie sie ihre Werke hergestellt haben, was die Herausforderung war und was sie sich bei der Umsetzung gedacht haben. Dass die eigenen Wünsche der Schüler respektiert werden und die Persönlichkeitsentwicklung hier ebenso wichtig wie der Lernstoff an sich ist, wird auch beim Tag der offenen Tür deutlich. Denn die jungen Menschen sollen in der Schule vor allem auf eines gut vorbereitet werden: das Leben. Die individuelle Entwicklung der Kinder und Jugendlichen steht beim „Lernen mit Kopf, Herz und Hand” immer im Vordergrund.
Besonderheiten an der Waldorfschule sind zum Beispiel der bildhafte, künstlerisch-handwerkliche und der Epochenunterricht. In der Oberstufe bietet die Schweriner Waldorfschule mit ihrem Profilmodell ein zeitgemäßes Konzept, das den Schülern ermöglicht, neben den prüfungsrelevanten Fächern Schwerpunkte nach den eigenen Neigungen zu setzen. Wen interessiert, was genau dahinter steckt, sollte sich den 14. Oktober im Kalender markieren.

Juliane Brettmann



Zur Schule
Die Freie Waldorfschule Schwerin ist eine öffentliche Gesamtschule in freier Trägerschaft. Das ganztägige Bildungsangebot führt die derzeit 327 Schüler durchgängig bis zur 13. Klasse. Die Schule ist in ein Netzwerk von etwa 240 Waldorfschulen in Deutschland und 1.085 weltweit eingebunden. Das Konzept beruht auf den pädagogischen Ansätzen Rudolf Steiners, die ganzheitlich darauf abzielen, die individuellen Anlagen eines jeden Kindes zu erkennen und altersgemäß zu fördern.
Weiterhin wird ein breites Spektrum an künstlerischen und handwerklichen Projekten angeboten, darunter auch drei Pflichtpraktika: Landbau in der 9., Vermessen in der 10., Betriebspraktikum in der 11. Klasse. Der Fremdsprachenunterricht beginnt mit Englisch und Russisch ab der ersten Klasse. In der Mittelstufe kann Französisch hinzugewählt werden.
Höhepunkte sind u.a. die Aufführungen des Kinderzirkus Waldionelli, die Theaterprojekte der 8. und 12. Klasse, der Adventsbasar und das Weihnachtskonzert. Zur Waldorfvereinigung Schwerin e.V. gehören Schule, Hort, zwei Waldorfkindergärten sowie eine berufsbegleitende Lehrerausbildung.