Über lange Wege zum Ziel

Gute Chancen für Bewerber aus dem Ausland

Schwerin • Von Bosnien nach Deutschland, von Sarajevo nach Schwerin – für Almir Kovacevic ist ein Traum wahr geworden. Nach seinem Studium wollte der 26-Jährige unbedingt in Deutschland als Physiotherapeut tätig sein – sehr zur Freude des Rehazentrums. Denn die Gewinnung von medizinischem Fachpersonal ist in den vergangenen Jahren schwierig geworden.

„Mittlerweile gibt es viel mehr Angebote und Beschäftigungsmöglichkeiten für Physiotherapeuten. Die Nachfrage steigt“, erklärt German Ross, Geschäftsführer des Rehazentrums. „Auf der anderen Seite bleibt die Zahl der Schüler zurück. Das erschwert die Personalgewinnung ungemein.“ Nicht selten muss das Rehazentrum lange Wege gehen, um qualifizierte Mitarbeiter zu finden.
Doch: In vielen Ländern außerhalb Deutschlands sei die Ausbildung für Physiotherapeuten bereits akademisiert und habe deshalb gute Aussichten auf internationale Anerkennung durch das Landesprüfungsamt. Von der Bundesagentur für Arbeit wurde der Beruf nun auf die Positivliste der Beschäftigungsverordnung für Zuwanderung in Ausbildungsberufen aufgenommen. Das erhöht die Aussicht auf Ausstellung eines Arbeitsvisums auch für Bewerber außerhalb der EU. „Unter diesen Rahmenbedingungen sind wir natürlich offen und berücksichtigen auch Bewerbungen aus dem Ausland“, so German Ross. Gut für Almir Kovacevic, denn er wollte schon immer in Deutschland arbeiten, seine Fachkenntnisse richtig nutzen und erweitern.
In einem ersten Skype-Interview konnten beide Seiten einen Eindruck davon gewinnen, ob die Voraussetzungen ausreichende Übereinstimmung aufweisen. „Das Rehazentrum half mir dann bei der Antragsstellung auf Anerkennung“, erzählt der junge Mann. Bachelor-Abschluss sowie sehr gute Deutschkenntnisse überzeugten auch das Landesprüfungsamt schnell. Im April siedelte Almir schließlich aus seiner Heimat nach Schwerin über. „Die WGS hat sich bei der Vermittlung einer passenden Wohnung sehr kooperativ gezeigt. Dafür an dieser Stelle vielen Dank“, ergänzt German Ross. Mittlerweile hat sich der neue Physiotherapeut schon gut in Schwerin eingelebt. „Das Team hat mich Anfang Mai sehr herzlich aufgenommen und die Arbeit macht großen Spaß“, sagt er.
Almir Kovacevic soll aber kein Einzelfall bleiben. Denn aktuell begleitet das Rehazentrum den Antrag einer Bewerberin aus Mexiko, die besondere Erfahrungen als Physiotherapeutin im Bereich der neurologischen Erkrankungen mitbringt.

ml