Sicherheitskonzept für den Weihnachtsmarkt

Veranstalter, Stadt und Polizei arbeiten eng zusammen

Nach Vorfällen, wie dem LKW-Anschlag auf den Berliner Breidscheidplatz im vergangenen Jahr und der kürzlichen Festnahme eines Terrorverdächtigen in der Landeshauptstadt, ist die Angst vor dem Terror in vielen Schweriner Köpfen. Um den Bürgerinnen und Bürgern sowie Gästen Schwerins dennoch eine schöne Zeit auf dem „Stern im Norden” zu gewährleisten, haben sich Stadtverwaltung, Polizei und Weihnachtsmarkt-Veranstalter zur Ausarbeitung eines umfassenden Sicherheitskonzepts zusammengetan.

„Seit Wochen beschäftigen wir uns bereits mit der Sicherheit des Weihnachtsmarkts. Dafür haben wir eine gesonderte Gruppe aus Mitarbeitern der Polizei, des Ordnungsamtes, des Verkehrsmanagements sowie dem Veranstalter zusammengestellt. Ich bin mir sicher, dass die Sicherheit auf dem Schweriner Weihnachtsmarkt gewährleistet ist. Wir haben alles getan, um den Schwerinern ein gutes Gefühl bei ihrem Besuch zu geben und die Zeit ohne Sorge zu genießen”, erklärte der stellvertretende Oberbürgermeister Bernd Nottebaum am Vormittag vor der offiziellen Eröffnung des Marktes.
Auch die Polizei wird während der Adventszeit die Innenstadt sichern. „Wir als Polizei werden sichtbar präsent und ansprechbar sein. Zusätzlich sind Beamte in Zivil unterwegs, um Hinweisen nachgehen zu können. Wenn dazu noch jeder Gast mit offenen Ohren und Augen über den Markt geht und Hinweise an die Kollegen oder die Stadt weitergibt, können wir jederzeit reagieren”, so Polizeidirektor Lutz Müller.

Der Weihnachtsmarktveranstalter Arno Teegen hatte bei allen Maßnahmen rund um den und auf dem Weihnachtsmarkt jedoch das letzte Wort. „Als Verantwortlicher für die Händler, habe ich natürlich alle Beteiligten noch einmal sensibilisiert. Wir haben unsere Hausordnung angepasst, um festzulegen, wie sich jeder zu verhalten hat. Über eine Lautsprecheranlage können im Ernstfall Durchsagen erfolgen”, so der Geschäftsführer der Schweriner Weihnachtsmarkt GmbH. Die wohl sichtbarste Sicherheitsmaßnahme ist die Absperrung der Zufahrtsstraßen, die im vergangenen Jahr bereits nach dem Anschlag in Berlin provisorisch erfolgte. In diesem Jahr kommen an drei Stellen – zweimal am Südufer des Pfaffenteichs und einmal in der Schlossstraße – große, 2,2 Tonnen schwere Betonpoller zum Einsatz, die mit robusten Stahlseilen verbunden sind. So kann ein Fahrzeug nicht unkontrolliert auf den Markt fahren, der Nahverkehr und Rettungsfahrzeuge können bei Bedarf aber durchgelassen werden. „Es ist wirklich ein Spagat, wenn man den Markt so sicher wie möglich gestalten will. Denn auf der einen Seite soll niemand einfach so durchfahren, aber trotzdem müssen Rettungswege frei bleiben”, so Arno Teegen. An drei weiteren Zufahrtstraßen werden Fahrzeuge der Feuerwehr und Straßenverengungen zur Absperrung eingesetzt.
Die im vergangenen Jahr zeitweilig präsenten Maschinenpistolen werden in diesem Jahr laut Polizei jedoch nicht zu sehen sein. „Wie viele Beamte wir während des Weihnachtsmarktes im Einsatz haben, können wir aus taktischen Gründen nicht verraten. Wir haben allerdings einen Stufenplan, sodass wir je nach Lage die Qualität und Quantität der Einsatzkräfte anpassen können.”

Für den Weihnachtsmarkt bedeuten die neuen Sicherheitsmaßnahmen vor allem eines: einen großen finanziellen und logistischen Aufwand. Dieser wurde aber weder auf die Händler noch auf die Verkaufspreise umgelegt, versichert Arno Teegen. „Umso größer ist natürlich der Wunsch, dass der Weihnachtsmarkt gut genutzt wird und sich die Schweriner nicht einschüchtern lassen und eine schöne Adventszeit verbringen”, betont Polizeidirektor Lutz Müller.