Sein Fahrwissen macht Schule in der Stadt

Verkehrsmeister Harald Pickut des Schweriner Nahverkehrs

Haselholz • Tag und Nacht geht es beim Nahverkehr Schwerin auf Straßen und Gleisen pünktlich voran. Damit das reibungslos klappt, braucht es auch Leute, die das Fahren beherrschen – und vermitteln können. Leute wie Harald Pickut. 

Wenn Harald Pickut privat Straßenbahn fährt, denkt er auch gern mal an früher, als er sie selbst lenkte. 1977 bewarb er sich beim Nahverkehr – und schon steuerte er seine erste Bahn durch Schwerin. Neun Jahre später, er war bereits Meister, suchte die betriebseigene Fahrschule einen neuen Mitarbeiter. Prompt machte Harald Pickut seinen Fahrschullehrerschein in Leipzig und bildete fortan Straßenbahnfahrer aus.

Nach einem Zwischenstopp in der NVS-Verkehrsaufsicht wechselte er 2001 erneut aufs vertraute Gleis als Fahrlehrer, denn: „Die neuen Niederflurstraßenbahnen reizten mich und man suchte wieder jemanden für die Fahrschule“, erzählt Harald Pickut. 

Fast 100 Straßenbahnfahrer mussten geschult werden. Zwei Wochen dauert der theoretische Teil, dann startet die Praxis, zu der neben dem Fahren auch das Beherrschen der Technik zählt. Um fit zu sein, wenn eine Störung auftritt. Viele Jahre arbeitete Harald Pickut auch als Einsatzfahrer im Betrieb, doch nie ließ ihn die Liebe zum Lehren der Fahrkünste los.

Inzwischen übergab der 62-Jährige seinen Staffelstab einem jüngeren Kollegen. Nun arbeitet Harald Pickut als Verkehrsmeister. Schließlich ist er auch da dicht an den Straßenbahnen – seiner großen Leidenschaft.

Markus Parsch