„Schulgeldfreie Altenpflege-Ausbildung wichtig für MV”

Monstadt spricht sich für kostenlose Pflegeausbildung aus

Schwerin (ots) - Im Gespräch mit Praktikern aus der privaten Pflege hat sich der Bundestagsabgeordnete Dietrich Monstadt für die Abschaffung des Schulgeldes in der Altenpflegeausbildung ausgesprochen. "Eine für die Bewerber kostenfreie Ausbildung in der Altenpflege, die wie beispielsweise in NRW über eine Umlage finanziert wird, wäre ein wichtiger Schritt für die Altenpflege in Mecklenburg-Vorpommern. Ich erwarte gerade von der Bundesfamilienministerin, dass sie hier Engagement für unser Bundesland zeigt", sagte der CDU-Politiker gegenüber Vertretern des Landesvorstandes des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa). "Private Unternehmen sind ein wichtiger Teil der Pflegelandschaft, auch ihre Belange müssen berücksichtigt werden", so Monstadt. 

"Die Pflege in Mecklenburg-Vorpommern braucht dringend Fachkräfte. Da ist es doch ein Irrsinn, wenn wir motivierte Berufsstarter noch zur Kasse bitten", bekräftigte auch Joachim Boos, bpa-Vorstandsmitglied in Mecklenburg-Vorpommern. Er warnte jedoch davor, mit der Abschaffung des Schulgeldes gleich die eigenständige Altenpflegeausbildung vollständig abzuschaffen. "Der Bundestag diskutiert eine Zusammenlegung der Ausbildungen zur Altenpflege-, Kranken- und Kinderkrankenpflegefachkraft, obwohl die Betroffenen davon abraten. Damit würde die Altenpflege erheblich verlieren", so der Pflegeunternehmer. 

Der bpa befürchtet, dass zahlreiche Bewerber und Umschüler abgeschreckt werden, wenn drei Berufe in der gleichen Zeit erlernt werden sollen. "Die Pflegebedürftigen in Mecklenburg-Vorpommern brauchen Fachleute, die sich speziell mit Alterserkrankungen auskennen und schon vor ihrem Abschluss umfangreiche praktische Erfahrungen gesammelt haben. Das kann eine generalistische Ausbildung nicht leisten", gibt Boos zu bedenken. 

Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa) bildet mit mehr als 9.500 aktiven Mitgliedseinrichtungen (davon mehr als 450 in Mecklenburg-Vorpommern) die größte Interessenvertretung privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der Behindertenhilfe und der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind im bpa organisiert. Die Mitglieder des bpa tragen die Verantwortung für rund 290.000 Arbeitsplätze und circa 22.000 Ausbildungsplätze (siehe www.youngpropflege.de oder auch www.facebook.com/Youngpropflege). Das investierte Kapital liegt bei etwa 23 Milliarden Euro.

Drese: Schulgeld bei der Pflegeausbildung wird abgeschafft

„Mit der auf Bundesebene vereinbarten Reform der Pflegeausbildung wird der Pflegeberuf aufgewertet und können zusätzliche Fachkräfte gewonnen werden“, sagte Sozialministerin Stefanie Drese anlässlich ihres Besuchs des Pflegeheims Wohnpark Zippendorf in Schwerin.

Drese: „Der heutige Besuch hat mir nochmals deutlich vor Augen geführt, wie wichtig es ist, dass die Frauen und Männer, die sich um Kranke und Pflegebedürftige kümmern, auch die Wertschätzung bekommen, die sie verdienen.“

Das entsprechende Pflegeberufsgesetz soll nach Angaben der Ministerin noch in dieser Legislaturperiode durch den Bundestag verabschiedet werden. „Dann kann das Schuldgeld endlich abgeschafft werden“, so Drese. „Die kostenfreie berufliche Ausbildung, eine angemessene Ausbildungsvergütung und der generalistische Berufsabschluss werden den Pflegeberuf aufwerten.“

Fachkräfte mit der generalistischen Ausbildung, die dann einen Schwerpunkt in der Kranken-, Alten- oder Kinderkrankenpflege haben, seien dann künftig in allen drei Berufsfeldern einsetzbar. Damit würden sich die Einsatz- und Aufstiegsmöglichkeiten der Berufsanwärter erhöhen, so die Ministerin. 

Vor allem für die Altenpflege sieht Ministerin Drese im geplanten neuen Pflegeberufsgesetz große Vorteile. „Die Benachteiligungen der Altenpflege gegenüber der Krankenpflege werden bei den Entwicklungs- und Einsatzmöglichkeiten, der Ausbildungsfinanzierung sowie in der öffentlichen Wahrnehmung beseitigt“, betont Drese. „Damit verbunden ist die berechtigte Hoffnung, dass die Reform auf Dauer auch zu höheren Löhnen in der Altenpflege führen wird.“