"Mehr als Medizin"

Berufsperspektiven im Krankenhaus

Die Helios Kliniken Schwerin luden am Mittwoch knapp 60 Langzeitarbeitslose, Migranten und Geflüchtete zu einem Informationstag ins Krankenhaus ein. In Kooperation mit dem Jobcenter konnten sich die Interessierten die Arbeit in den Bereichen Reinigung, Küche und Logistik ansehen.

Der Informationstag stand unter dem Motto „Mehr als Medizin – Berufsperspektiven im Krankenhaus“. Dafür sprach das Jobcenter gezielt seine Kunden an. Thomas Rupp, Klinikgeschäftsführer der Helios Kliniken Schwerin, und Guntram Sydow, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit in Schwerin, begrüßten die Teilnehmer. Sie betonten beide, dass soziale Integration keine Einbahnstraße sei, sondern Engagement von allen Seiten erfordere. Nach den Grußworten sahen sich die Teilnehmer in der Küche an, wie die Abläufe bei knapp 3500 Mahlzeiten pro Tag zu händeln sind, wie die Logistik die Kommissionierung für alle Bereiche im Haus bewältigt und wie die Reinigung von knapp 260.000 Quadratmetern Grundfläche funktioniert.

Einige Interessierte haben bereits Erfahrungen im Gesundheitswesen. Doch oft sind es nicht vorhandene oder nicht anerkannte Abschlüsse, die ein Arbeiten oder eine Ausbildung im medizinischen Bereich verhindern. Karin Kollmorgen ist stellvertretende Leiterin Personal. Sie erklärt: „Wir können hier natürlich keine Ausnahmen machen. Aber es ist auch eine Möglichkeit, etwa im Patientenbegleitdienst zu arbeiten, wenn auf die Anerkennung eines Abschlusses gewartet wird oder dieser nachgeholt werden soll.“ So lernt man das Haus und die Mitarbeiter bereits kennen und hat dann einen entscheidenden Vorteil.

Ziel des Tages sei es, dass mit interessierten Teilnehmern ein zweiwöchiges Probearbeiten vereinbart wird, erklärt die Personalerin. „Während dieses Probearbeitens kann man natürlich viel tiefer in die Bereiche schauen und feststellen, ob der Job zu einem passt.“ Kollmorgen hat das Projekt bei Helios gemeinsam mit der Geschäftsführerin der Zentralen Dienste und Servicegesellschaften, Heidi Rönck, und dem Logistikleiter der Region Nord, Sirko March, betreut. Für March und Rönck ist der Infotag eine außergewöhnliche Möglichkeit, auf die Arbeitsangebote außerhalb des medizinischen Bereiches hinzuweisen. Denn oft bringen Arbeitsuchende mit einem Krankenhaus nur ärztliche und pflegerische Stellen in Verbindungen. Viele Berufsfelder werden gar nicht wahrgenommen.

Nach dem Infotag haben gleich 26 Teilnehmer ein Probearbeiten vereinbart. Dieses soll nun so bald wie möglich in die Wege geleitet werden.