Kultur gemeinsam erleben

Vermittlung von Kulturfreunden und ehrenamtlichen Begleitern

Schwerin • Allein ins Theater, Museum oder zum Konzert? Für viele ist das ein Hinderungsgrund, denn Kultur in der Gemeinschaft zu erleben macht häufig viel mehr Spaß. Doch anstatt auf Oper oder Kunstausstellung zu verzichten, können Kulturfreunde das Projekt des Schweriner Seniorenbüros in Anspruch nehmen: den Kulturschlüssel.

Werner Skoeries, Seniorentrainer und Leiter des Projekts, vermittelt älteren und jüngeren Schwerinern, die nicht allein ins Theater oder Museum gehen möchten, ehrenamtliche Kulturbegleiter. „Der Schweriner Kulturschlüssel soll Menschen die Tür zu Kunst und Kultur aufschließen“, erklärt Werner Skoeries.
Lange schwirrte ihm der Gedanke im Kopf herum, was er machen kann, wenn er einmal Rentner ist. Zuhause zu sitzen und nichts zu tun, kam für Werner Skoeries, der viele Jahre bei der Telekom arbeitete und das Callcenter in Schwerin leitete, nicht in Frage. Als es schließlich soweit war und er das Rentenalter erreicht hatte, wandte er sich an den Landesseniorenring MV und absolvierte eine dreiwöchige Seniorentrainerausbildung in Stralsund. „Die Arbeit ist eine tolle neue Herausforderung, denn ich mache nicht nur etwas für mich, sondern auch für andere“, so Werner Skoeries.
Da er sich schon immer für Kultur interessierte und zudem seit 2007 im Vorstand der Theaterfreunde Schwerin e.V. tätig ist, kam ihm schnell die Idee für den Schweriner Kulturschlüssel. „Es ist viel schöner, Kultur gemeinsam zu genießen und sich austauschen zu können“, sagt Hannelore Kley, die gemeinsam mit Werner Skoeries eine Ausstellung besuchte. Kooperationspartner des Projekts sind die Schleifmühle, das Freilichtmuseum, das Schleswig-Holstein-Haus, das Staatliche Museum und das Staatstheater Schwerin, die den 15 Kulturbegleitern freien Eintritt für verschiedene Veranstaltungen gewähren.
Bevor es jedoch zum gemeinsamen Kulturausflug geht, wird ein Vorabtreffen arrangiert, bei dem Kulturbegleiter und -genießer sich kennenlernen und schauen können, ob sie zueinander passen. „Es soll schließlich ein schönes Kulturerlebnis für beide Parteien werden“, so Werner Skoeries. 

Inga Behnsen