Ideenreich ins Leben gehen

Schweriner Waldorfschule feiert 20-jähriges Bestehen

Schwerin •  Vom 24. Mai bis zum 1. Juni steht für die Schulgemeinschaft der Freien Waldorfschule Schwerin eine besondere Woche zum 20-jährigen Jubiläum auf dem Programm. Wie fing damals eigentlich alles an? Durch eine Gruppe engagierter Eltern des Waldorfkindergartens in Medewege. 

Begeistert vom Waldorfkonzept wollten sie für ihre Kinder eine solche Schule auch in Schwerin etablieren. Mit Erfolg: 1997 startete der Schulbetrieb – zunächst mit 52 Schülern in der Rosa-Luxemburg-Straße. Zeitgleich wurde der Hort gegründet, um eine nahtlose Betreuung nach dem Unterricht zu ermöglichen. Fünf Jahre später zog die Schulgemeinschaft auf ihr heutiges Schulgelände in die Schlossgartenallee um.Von den 20 Schülern des ersten Abschlussjahrganges erreichten alle die Mittlere Reife, die Hälfte 2006 das Abitur. Die Schweriner Waldorfschule war eine der ersten Schulen in freier Trägerschaft, die das Abitur anboten.

Bis zur zwölften Klasse lernen die Schüler gemeinsam in ihrem Klassenverband und absolvieren hier zunächst die Mittlere Reifeprüfung. Inzwischen bleiben etwa zwei Drittel der Schüler noch ein Jahr länger, um die Hochschulreife abzuschließen. Noch nie habe ein Schüler die 13. Klasse umsonst besucht, berichtet Oberstufenlehrer Henrik Lemm: „Seit der Schulgründung verließen rund 150 Abiturienten die Schule, fünf Schüler legten die Fachhochschulreife ab. Und das mit teilweise ausgezeichneten Ergebnissen“. Lemm, der auch Klassenlehrer des ersten Abschlussjahrganges war, beschreibt seine „Pioniere“ zurückblickend als „sehr clever, gewitzt, kundig der Sterne und der Stürme, kritisch, immer mitgestalten wollend“. Damit hätten sie auch für die heutige Schülerschaft Trends gesetzt. Nach wie vor werden Entscheidungen in der Waldorfschule von Lehrern, Schülern und Eltern gemeinsam getroffen. Aus ihrem Gründungsimpuls heraus ist es der Schulgemeinschaft über die letzten 20 Jahre gelungen, an ihrem Gestaltungswillen festzuhalten und Neues auszuprobieren, ohne dabei ihre Bodenhaftung zu verlieren. „Auch für die Zukunft wollen wir uns immer wieder neu positionieren, damit sich unsere Schüler zu offenen und verantwortungsfähigen Weltbürgern entwickeln können – kurzum, eine zeitgemäße Pädagogik betreiben“, so Geschäftsführerin Betina Jäger: „Unser Ziel bleibt es, den Kindern ein gutes Rüstzeug in die Hand zu geben, um unsere gemeinsame Zukunft aktiv mitzugestalten“.

nbr