Hallenzeiten intensiv nutzen

Vereinssportlehrer der Handballstiere sieht gute Bedingungen

Schwerin • Wenn’s eng wird, muss man zusammenrücken. Wenn zusätzlicher Bedarf da ist, muss man fragen. Dann ergeben sich Chancen, das Sporthallenangebot intensiver zu nutzen. Diese Erfahrung hat Andreas Westram gemacht.

Als Vereinssportlehrer Andreas Westram im Sommer 2016 sein Amt bei den Mecklenburger Stieren antrat, war sozusagen alles in Sack und Tüten, was die Hallenzeiten für die Schweriner Handballmänner und deren Nachwuchs anging. „Wir sind gut bestückt. Ich kann nicht klagen“, sagt der Trainer, der mehrere Teams der Jung-Stiere betreut. Bis zu vier Mal pro Woche sind die Jungen beim Training. Das Gros der Einheiten wird in der Kästnerhalle absolviert. Dort bestreitet der Handballnachwuchs des Schweriner Traditionsvereins an den Wochenenden auch seine Heimspiele. Knapp 200 Sportbegeisterte – von den Minis über die Kinder- und Jugendmannschaften der Altersklassen A bis F sowie die Senioren, die Alten Herren und die Old Boys – nutzen die Angebote im Breiten- und Leistungssport. Selbstverständlich bereiten sich die Profis der Mecklenburger Stiere und ihre Reserve hier auf ihre Partien vor. „Angesichts dieser großen Zahl von Handballern und unserem Anspruch, als Landesleistungsstützpunkt junge Talente zu fördern, freuen wir uns über jede Halle, die zur Verfügung steht.“ In den Wintermonaten wird es erfahrungsgemäß enger, weil es dann alle nach drinnen zieht. Da teilen sich schon mal drei Mannschaften der Jung-Stiere eine Trainingszeit. Aber es funktioniert, schätzt Andreas Westram ein. Die Zusammenarbeit mit dem Hallenverantwortlichen der Stadt, Matthias Tillmann, sei sehr gut. Eine E-Mail reiche, um in maximal 48 Stunden eine Antwort auf angefragte Hallenzeiten oder für Veranstaltungstermine zu bekommen. Die Mecklenburger Stiere haben immer Bedarf: Das Interesse am Handball wächst. Die in Kooperation mit dem Ballsportcentrum Robert Runge angebotenen Arbeitsgemeinschaften in Schulen bringen immer mehr Kinder vereinsübergreifend in Bewegung.

Luft nach oben gibt es immer. Zum Beispiel, was den Zustand in den Hallen angeht. „Hier gilt für jede Mannschaft, nach dem Training einen ordentlichen Zustand zu hinterlassen. Wünschen würde ich mir, dass die Reinigung im sanitären Bereich öfter vorgenommen wird. Auch die Kontrolle der Sportgeräte müsste mehr in den Fokus gerückt werden. Hier geht es um die Sicherheit der Sportler.“ Gleiches gelte für angezeigte Mängel. Grundsätzlich zeigt sich Andreas Westram aber zufrieden mit der Situation. „Wer fragt, bekommt Antwort. Wer eine Halle braucht, kriegt sie“, lautet sein Resümee.

ba

Zahlen und Fakten zu Schwerins Sporthallen:

  • 110 Sportvereine mit 17.387 Mitgliedern
  • 30 städtische Sporthallen mit insgesamt 27.525,72 Quadratmetern, die werktags von  7.30 bis 22.00 Uhr und am Wochenende von 8.00 bis 22.00 Uhr nutzbar sind
  • die Schulsportnutzung macht durchschnittlich 23,2 Prozent aus
  • 2,4 Millionen Euro kostete die Bewirtschaftung der Sporthallen im Jahr 2015 –  Bauunterhaltung,  Reinigung, Kosten für Hallenwarte usw.
  • rund 7 Millionen Euro will die Landeshauptstadt 2017 in den Neubau, die Modernisierung und die Sanierung ihrer Sporthallen investieren