Grüne Oase entsteht auf Altlast

Sanierung der Deponie Finkenkamp beginnt im Juli

Neumühle • Auf dem Gelände der ehemaligen Deponie Finkenkamp im Schweriner Stadtteil Neumühle hat eine üppige Sommervegetation Einzug gehalten. In wenigen Tagen verschwindet die grüne Pracht allerdings: Die Sanierung der Altlast beginnt mit umfangreichen Erdarbeiten. Perspektivisch kehrt das Grün zurück, verhindert das Eindringen von Regenwasser und somit Ausspülungen aus dem Deponiekörper. 

Die Sicherung der 4,3 Hektar großen Deponie Finkenkamp gehört zu den anspruchvollsten Aufgaben, die der Schweriner Wasserversorger WAG begleitet. Über Jahrzehnte waren auf der in der 1930er-Jahren angelegten Halde unterschiedlichste Abfälle abgelagert worden. Später ist im ursprünglichsten Sinne des Wortes Gras über den Müll gewachsen. Um das Grundwasser vor Beeinträchtigungen zu schützen, beispielsweise durch Ausspülungen von Schadstoffen, wurden seit 2013 umfassende Sicherungsmaßnahmen für die ehemalige Deponie auf den Weg gebracht. Mit sehr viel Augenmaß von allen Beteiligten, sagt Christian Friederich, der im Auftrag der WAG das Projekt fachlich begleitet und für den Bauherren, das Zentrale Gebäudemanagement der Landeshauptstadt Schwerin, steuert. „Nach öffentlichen Teilnahmewettbewerben im vergangenen Jahr erfolgte im April 2017 eine beschränkte Ausschreibung. Beteiligte Firmen hatten im Vorfeld ihre Leistungsfähigkeit sowie Sach- und Fachkunde nachgewiesen.“ Denn: Das Vorhaben ist äußerst komplex und weist zahlreiche Besonderheiten auf. Nicht zuletzt die Lage innerhalb der Stadt stellt die beteiligten Unternehmen vor Herausforderungen. „Zeitgleich wurde die ingenieurtechnische Begleitung des Projektes ausgeschrieben, damit umfangreiche Maßnahmen zum Anwohnerschutz und zur Qualitätssicherung  gewährleistet werden können“, so Christian Friederich.

Die Arbeiten beginnen mit der Baustelleneinrichtung. Im Folgenden werden umfangreiche Bodenumlagerungen im Baustellenbereich vorgenommen. Das, so der Projektsteuerer, führt noch nicht zu spürbaren Verkehrsbelastungen. Mit der Verkehrsbehörde wurde ein Verkehrskonzept abgestimmt und dem Ortsbeirat vorgestellt.  Ab dem dritten Quartal kommt es zu erheblichen Bodentransporten: 100.000 Tonnen Erdreich werden für die Wasserhaushaltsschicht angefahren. Diese verwandelt, mit einer üppigen Vegetation versehen, das Areal perspektivisch in eine neue Oase. Durch die Bepflanzung und die Wasserhaushaltsschicht kann Regenwasser sanft aufgenommen und die Deponiesickerwasser-Neubildung signifikant reduziert werden. „Wir rechnen mit der Fertigstellung des Vorhabens zum Ende des nächsten Jahres.  Nachfolgende Generationen erhalten ein weiteres Stück Natur und somit zusätzliche Lebensqualität“, betont WAG-Geschäftsführer Axel Krause.

ba