Fahrwerke werden aufgearbeitet

Instandsetzung gewährleistet Komfort und Sicherheit

Schwerin • Seinen Fahrgästen stets bestmöglichen Komfort sowie höchste Sicherheit gewährleisten zu können und für Mobilität zu sorgen, hat beim Schweriner Nahverkehr oberste Priorität. Dafür stellt das kommunale Unternehmen regelmäßig sicher, dass Busse und Bahnen, vor allem in Sachen Technik, immer auf dem aktuellsten Stand sind.

Einmal pro Jahr werden beispielsweise die Fahrwerke von Straßenbahnen in der hauseigenen Schienenfahrzeugwerkstatt fachgerecht aufgearbeitet. „Die Fahrwerke sind als Drehgestelle ausgebildet, davon besitzt jede Straßenbahn in Schwerin vier Stück“, erklärt Werkstattleiter Mathias Kühnel. In den Drehgestellen befinden sich zum Beispiel die Achsen mit den Rädern, die Bremsen und im ersten und letzten  Gestell jeweils die Fahrmotoren. Die Besonderheit der Schweriner Straßenbahndrehgestelle sind die hydraulischen Federelemente, die je nach Beladungszustand an jeder Haltestelle das Fahrzeugniveau so ausgleichen, dass die Ausstiegshöhe zum Bahnsteig immer identisch ist. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Fahrkomfort für die Fahrgäste deutlich gesteigert wird.
An dieser Stelle sind Bernd Westphal und Harald Kluth für die Instandsetzungsarbeiten der Drehgestelle verantwortlich und tragen somit maßgeblich zur Sicherheit jedes einzelnen Fahrgastes bei. Mit langjähriger Erfahrung und umfassendem Know-How gehen sie ans Werk.
Um die Arbeiten ordnungsgemäß ausführen zu können, muss das Drehgestell in einem ersten Schritt unter der Straßenbahn hervorgeholt und gereinigt werden. Erst dann sind die Mitarbeiter in der Lage, die Wartungs- und Reparaturarbeiten auszuführen. Je nach festgestelltem Zustand werden Teile der Bremsanlage, Lager, Schläuche oder Kabel ersetzt.
„Bei einer Straßenbahn können diese Arbeiten schon mal fünf Arbeitstage in Anspruch nehmen, sind aber für einen sicheren Betrieb enorm wichtig“, sagt Bernd Westphal.
Erst wenn alle Arbeiten abgeschlossen, die Schrauben auf festen Sitz geprüft sind, die Arbeitsschritte dokumentiert sowie Messwerte protokolliert sind, kann das Drehgestell wieder unter eine Straßenbahn gebaut werden und über Schwerins Gleise rollen.

Marie-Luisa Lembcke