Digitales Krankenhaus entwickelt sich

Umstieg von der Papierakte zur digitalen Version

Schwerin • Vor einem halben Jahr wurde in den Helios Kliniken Schwerin auf den ersten Stationen die digitale ­Patientenakte eingeführt. Die hauspost hat nachgefragt, wie es seitdem weiterging:

hauspost: Wie sind die bisherigen Erfahrungen mit der digitalen Visite?
Ramona Behrens: Wir können zwar nicht sagen, dass der Start reibungslos war. Aber wir haben uns mit allen beteiligten Ärzten, Pflegekräften und auch mit dem Hersteller unseres Krankenhausinformationssystems (KIS) zusammengesetzt und die Probleme besprochen. Viele davon konnten wir bereits beheben. Unsere Erfahrungen – also die Änderungswünsche der Anwender, sind ebenfalls mit in das nächste Update des KIS eingeflossen. Dazu tauschen wir uns regelmäßig mit der Helios Klinik in Krefeld aus, wo die digitale Akte kurz vor uns eingeführt wurde.

hauspost: Was war im Nachhinein die größte Herausforderung?
Ramona Behrens: Wir haben die komplette Akte digital umgestellt – nicht nur den Medikamentenplan und die Wunddokumentation, sondern alles auf einmal. Im laufenden Betrieb verlangt das den Mitarbeitenden viel ab, sowohl fachlich als auch technisch.

hauspost: Wie viele Stationen arbeiten bereits mit der digitalen Akte?
Ramona Behrens: Unser Plan war, dass bis Ende des Jahres alle Bereiche aus dem Klinikum bis auf die Intensivbereiche damit arbeiten. Und das haben wir auch fast geschafft. Die fehlenden Bereiche – wie die Kopfkliniken und die Kinderklinik, haben wir aus organisatorischen Gründen auf Anfang 2018 verlegt. Dann folgt auch die Carl-Friedrich-­Flemming-Klinik. Insgesamt sind es jetzt 20 Stationen und die Zentrale Notaufnahme.

hauspost: Welche Rückmeldungen erhalten Sie von den Benutzern?
Ramona Behrens: Viele waren anfangs skeptisch und hatten Bedenken, ob tatsächlich Zeit eingespart werden kann.
Aber je besser das System funktioniert hat, umso mehr haben die Benutzer natürlich auch die Vorteile gesehen.
Ich bin gerade erst von einer Stationsleitung angesprochen worden, dass sie auf keinen Fall wieder zur Papierakte zurückkehren möchte, die mitunter zeitaufwändige Suche nach Akten vermisst keiner.

ph