Den mystischen Sagen auf der Spur

Natur und Kultur in Schwerin und Umgebung auf abenteuerliche Weise erleben

Schwerin • Wer einmal von der Faszination der Märchen- und Sagenwelt gepackt worden ist, wird von ihr kaum mehr losgelassen. Stroh wird zu Gold, Tiere können sprechen. Bei Erika und Dr. Jürgen Borchardt hält diese Begeisterung noch bis ins hohe Alter an. Gemeinsam haben sie zahlreiche Sagen aus Schwerin und Umgebung sogar in einem Buch festgehalten.

„Schon als Kind habe ich immer gerne Märchen gelesen. Aber eigentlich sind Sagen noch um einiges spannender, denn in ihnen steckt immer ein Funken Wirklichkeit”, erzählt Erika Borchardt während sie in dem Buch „Das sagenhafte Schwerin” blättert, welches sie und ihr Mann geschrieben haben. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Schlossmuseum habe sie sämtliche Fragen zum Petermännchen gestellt bekommen, die sie nicht alle beantworten konnte. Daraufhin fing sie Anfang der 80er Jahre an, zu recherchieren. „Meine Frau hat mich mit ihrer Begeisterung für Sagen angesteckt. Bei den Recherchen fanden wir über 700 Geschichten über das Petermännchen und sind natürlich auch auf etliche andere Sagen aus der Region gestoßen. Wir wollten dann aber wissen, worin genau der wahre Kern liegt”, so Dr. Jürgen Borchardt. Mit Hilfe von historischen Chroniken fanden sie schließlich Zusammenhänge zwischen der mecklenburgischen Geschichte bis vor über 1000 Jahren und einzelnen Sagenfiguren. „Eigentlich müssten wir das alles nochmal ausführlicher aufschreiben”, überlegt die 72-Jährige. Außerdem konnte das Ehepaar viele Sagenorte in den Geschichten ausmachen. Gemeinsam mit dem „Kulturverein Sagenland Mecklenburg-Vorpommern e.V.” sind bis jetzt circa 60 dieser Sagenorte mit Findlingen gekennzeichnet. „Irgendwann könnten die einzelnen Punkte zu einem sagengestützten Rad- und Wanderweg verbunden werden. Richtig schön wäre es, die Sagenorte künstlerisch zu gestalten, sodass eine richtige Erlebnisstätte geschaffen wird”, erzählt Gottfried Holzmüller.
ml