Botenstoffe des Körpers schlagen Alarm

Fehlfunktionen von Hormondrüsen oft unentdeckt

Schwerin • In der Klinik für Innere Medizin, Endokrinologie und Diabetologie wird Chefarzt Priv.-Doz. Dr. Stefan Zimny häufig mit den großen Volkskrankheiten konfrontiert. Diabetes, Fettstoffwechselstörungen, Bluthochdruck, Osteoporose, Probleme mit der Schilddrüse – immer wieder kommen Fragen dazu von Patienten, die sich fragen, ob ihre Beschwerden hormonell bedingt sein können.

„In vielen Fällen ist den Patienten gar nicht bewusst, woher ihre Probleme rühren“, ist sich Dr. Zimny sicher. Die Deutsche Endokrinologie-Gesellschaft hat deshalb den Deutschen Hormontag ausgerufen, der dieses Jahr am 16. September bereits zum zweiten Mal stattfand. „Bluthochdruck ist ein klassisches Beispiel für ein unerkanntes hormonell bedingtes Problem. Etwa zehn Prozent der Bluthochdruckpatienten leiden unter der Überproduktion eines Nebennierenhormons. Dies könnte man mit einfachen Tests nachweisen und so unnötige Medikamentengabe verhindern“, erklärt der Chefarzt.
Auch ein unnatürlich starkes, ständiges Durstgefühl oder hoher Gewichtsverlust ohne die Essensgewohnheiten zu ändern könne darauf hinweisen, dass ein hormonelles Problem vorliegt.
„Sprechen Sie Ihren Arzt darauf an, wenn die Ursachen für Ihre Beschwerden unklar sind“, empfiehlt Dr. Zimny, der noch viel Aufklärungsarbeit auf dem Gebiet der Hormone vor sich sieht.

Patrick Hoppe