Land vergisst Schwerin

Stadtvertreter bemängeln Förderungspolitik der Regierung

Es ist ein wenig wie im Märchen von Dornröschen. Die Landeshauptstadt strahlt mit ihren schönen Gebäuden und dem Residenzensemble, während Teile der Stadt gefühlt im Schönheitsschlaf liegen.
Romantischer Blick auf das Schloss. Stadtvertreter wünschen sich mehr Zuwendung für die Landeshauptstadt, Foto: maxpress

Schwerin • Es ist ein wenig wie im Märchen von Dornröschen. Die Landeshauptstadt strahlt mit ihren schönen Gebäuden und dem Residenzensemble, während Teile der Stadt gefühlt im Schönheitsschlaf liegen. So fehlen nach wie vor eine Hochschule, große Wirtschaftsansiedlungen wie Amazon und Intel schlugen fehl und auch das Zukunftszentrum Deutsche Einheit wird nicht in Schwerin gebaut.

Ein 200-Millionen Euro-Auftrag wäre allein der Bau dieses Gebäudes gewesen. Einen geeigneten Standort hatte die Stadt dafür ebenfalls schon ins Auge gefasst: Das KIW-Vorwärts-Gelände. Dieses liegt zentral und hätte den Anforderungen für die geplante Besucherzahl sicher entsprochen. Doch die Landesregierung entschied sich anders. Zusammen mit Berlin und Brandenburg möchte Mecklenburg-Vorpommern den Standort Frankfurt/Oder unterstützen. Und das, obwohl sich die Schweriner Stadtvertreter bereits für eine eigene Standortbewerbung stark gemacht hatten. Das sei sehr schade und eine vergebene Chance, heißt es von den Stadtvertretern verschiedener Fraktionen.

Mit Unverständnis und Empörung reagiert Gert Rudolf von der CDU/FDP-Fraktion. „Es verfestigt sich der Eindruck, dass unter Rot-Rot die Stadt Schwerin keine große Rolle mehr spielt“, sagt der Fraktionsvorsitzende. Auch bei anderen Projekten scheint das Land weit über den Schweriner Teller hinauszuschauen und fördert lieber woanders als vor dem eigenen Schloss.

Das gilt für die Streichung der Gelder für die Fernsehturmsanierung und den unerfüllten Wunsch, eine staatliche Hochschule in der Landeshauptstadt anzusiedeln. Mehr Wertschätzung des Landes für seine Hauptstadt täte der Regierung sicher gut.

maxpress/Steffen Holz