Neuer Brunnen geht ans Netz

Am Mühlenscharrn fördert die WAG aus großer Tiefe bis zu 550 Kubikmeter Rohwasser pro Stunde

Das Wasserwerk Mühlenscharrn ist seit 1999 in Betrieb. Am Neumühler See und im Nuddelbachtal stehen in zwei Fassungen insgesamt sieben Brunnen zur Verfügung, aus denen Rohwasser gefördert wird.
WAG-Mitarbeiter Paul Wohlgemuth kontrolliert beim Probepumpen die geförderte Wassermenge am neuen Brunnen, Foto: WAG/Michaela Biermann

Schwerin • Das Wasserwerk Mühlenscharrn ist seit 1999 in Betrieb. Am Neumühler See und im Nuddelbachtal stehen in zwei Fassungen insgesamt sieben Brunnen zur Verfügung, aus denen Rohwasser gefördert wird. In Kürze geht ein neugebauter ans Netz und trägt zusätzlich dazu bei, die Versorgung mit bestem Trinkwasser auf höchstem Niveau zu sichern.

Seit Betriebsaufnahme des ersten Wasserwerkes in Neumühle im Jahr 1890 wurde Wasser aus dem nahegelegenen See für die Versorgung genutzt. Erst deutlich später entstanden die ersten Brunnen. Sie bekamen ab 1990 eine herausragende Bedeutung. Da zunehmend Nährstoffe in die Gewässer gelangt waren, wurde die Seewasseraufbereitung eingestellt. Das 1999 fertiggestellte Wasserwerk Mühlenscharrn verfügt über zwei Fassungen.

Eines dieser Fördergebiete befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Neumühler See. Dort erbringen zwei 90 Meter tiefe Brunnen eine Leistung von bis zu 250 Kubikmetern pro Stunde. Nicht ganz so tief sind mit 60 Metern die fünf Brunnen im Nuddelbachtal. Sie fördern jeweils bis zu 125 Kubikmeter Rohwasser pro Stunde. „Unsere Brunnen erschließen tiefere Grundwasserleiter aus dem Pleistozän und aus dem Tertiär“, erklärt WAG-Mitarbeiterin Michaela Biermann. Im September vergangenen Jahres begannen in der Fassung Nuddelbachtal Arbeiten für einen neuen Brunnen. Dieser ersetzt einen alten, der später zurückgebaut wird. Für den Neubau erfolgte eine hydrogeologische Untersuchung. Eine Erkundunsgbohrung bestätigte: Der Standort ist geeignet. „Aus dem Bohrkern entnehmen wir Proben und analysieren die Schichten. Durch Probepumpen erhalten wir Aufschluss über die Qualität des Rohwassers“, sagt Volkhardt Zillmann, WAG-Gruppenleiter Trinkwasserversorgung.

Im folgenden Brunnenausbau gelangen Filter, Rohre und eine spezielle Schüttung aus Quarzkies in die Tiefe. Nachdem die WAG den Brunnen intensiv von Sand befreit und das Leistungsvermögen bei einem Pumpversuch überprüft hatte, stand fest, welche Brunnenpumpe zum Einsatz kommt. Nach deren Einbau entsteht die sogenannte Brunnenstube. Darin ist der Förderpunkt eingefasst und gesichert. „Dann steht dem Anschluss nichts mehr im Wege. Wir wollen den neuen Brunnen im Frühjahr in die Rohwasserzufuhr einbinden“, sagt Michaela Biermann.

Die WAG hat die Rohre in Eigenleistung verlegt und ebenso einen Teil der Elektroarbeiten selbst erledigt. Für die Bohrung und den elektrischen Anschluss unterstützten Unternehmen aus Mecklenburg-Vorpommern die Arbeiten. „Mit dem Neubau dieses Brunnens erhöhen wir unsere Versorgungssicherheit weiter“, betont Volkhardt Zillmann. Dafür investiert der Wasserversorger mehr als 150.000 Euro.

maxpress/Barbara Arndt