hauspost fragt nach: April 2022

Was muss sich politisch ändern, um Schwerin für junge Menschen attraktiver zu machen?

Was muss sich politisch ändern, um Schwerin für junge Menschen attraktiver zu machen?
Was muss sich politisch ändern, um Schwerin für junge Menschen attraktiver zu machen?

Gert Rudolf Fraktionsvorsitzender CDU/FDP

Noch immer verlassen zu viele junge Menschen nach der Schule unsere Landeshauptstadt Schwerin. Eine fehlende staatliche Hochschule und zu wenig gut bezahlte Arbeitsplätze sind die Hauptgründe dafür. Hier müssen wir besser werden. Die Landesregierung muss kurzfristig einen Plan vorlegen, wie Schwerin eine staatliche Hochschule bekommt. Ausreichend Angebote für Kultur, Sport und die Freizeitgestaltung sind auch wichtig. Die Diskussionen um die Feiern junger Leute am Lankower See oder am Ziegelsee zeigen, dass es noch zu wenig Möglichkeiten der Begegnung gibt. Hier brauchen wir einen Dialog mit der Jugend, um neue Treffpunkte zu schaffen.



Gerd Böttger Fraktionsvorsitzender DIE LINKE.


Kinder und Jugendliche haben unter den Corona- Maßnahmen stärker gelitten als Erwachsene. Sport und Kultur fanden kaum statt. Jugendclubs und Freizeittreffs waren geschlossen. Kontakte zu Freunden stark reduziert. Jetzt ist es notwendig, schrittweise, aber zügig die Corona-Maßnahmen zurückzufahren. Die Freizeitangebote in der Landeshauptstadt müssen sich normalisieren und auch Clubs und Tanzangebote wieder möglich sein. Das ist auch deshalb notwendig, um illegale Treffs zu vermeiden. Menschen, besonders die Kinder und Jugendlichen, sind soziale Wesen und brauchen Freunde zum Leben.



Mandy Pfeifer Fraktionsvorsitzende SPD


Junge Menschen müssen ihr Umfeld wieder aktiv mitgestalten können. Wir müssen Formate finden, um Jugendliche bei Fragen, die sie betreffen, angemessen zu beteiligen. Sie wissen am besten, welche Freizeitmöglichkeiten und Angebote ihnen in Schwerin fehlen und wo es Handlungsbedarf gibt. Es ist auch ein Zeichen von gegenseitigem Respekt und Verständnis, nicht über die Köpfe unserer jüngeren Einwohnerinnen und Einwohner hinweg zu entscheiden. Unsere öffentlichen Plätze müssen weiterhin für alle Menschen zur Verfügung stehen. So stelle ich mir ein gutes Zusammenleben in unserer Stadt vor.



Petra Federau Fraktionsvorsitzende AfD


Gegenseitiger Respekt, Aufeinander-Zugehen, Probleme ernst nehmen und aktive Kommunikation – so kann das Mitund Füreinander zukünftig besser gelingen. Corona hat den jungen Leuten viel abverlangt: Monatelanger Verzicht auf den Kontakt mit Gleichaltrigen, kaum aktive Freizeitmöglichkeiten, das Gefühl verlorener Lebenszeit. Diese kann ihnen die Politik leider nicht zurückgeben, aber wir haben die Pflicht, den Jugendlichen gute Freizeitangebote zu unterbreiten und attraktive Treffpunkte im Freien anzubieten. Unsere Fraktion hat dazu bereits einen entsprechenden Antrag in die Stadtvertretung eingebracht.



Silvio Horn Fraktionsvorsitzender Unabhängige Bürger


Ich bin mir nicht sicher, ob wir in Schwerin tatsächlich eklatante Defizite in der Infrastruktur für Jugendliche haben oder ob sich bei den Feiern im öffentlichen Raum nicht nachlaufende Effekte der Pandemie zeigen. Es gibt in unserer Stadt zahlreiche Angebote von Jugend- und Kultureinrichtungen oder viele Sportvereine, wo junge Leute ihre Freizeit sinnvoll gestalten können. Sie sollten jedoch auch genutzt werden. Das Staatstheater geht aktuell neue Wege und sucht den Dialog zu Jugendlichen, das ist ein guter Ansatz, den ich begrüße. Insgesamt wünsche ich mir mehr konstruktives Engagement von Jugendlichen und jungen Erwachsenen selbst.



Regina Dorfmann Fraktionsvorsitzende Bündnis 90/DIE GRÜNEN


Es muss sich eher gesamtgesellschaftlich etwas ändern: Wir bezeichnen die Jugend gern als unsere Zukunft, diese soll dabei möglichst wenig Probleme machen und schon gar keinen Lärm. Wir müssen den jungen Menschen noch mehr zuhören und versuchen, mit ihnen gemeinsam die Stadt zu gestalten. Das läuft nicht immer nach Wunsch ab, das müssen sowohl die Jugendlichen als auch die Kommunalpolitiker akzeptieren. Die Lösung kann aber nicht sein, Jugendliche immer nur von öffentlichen Plätzen verdrängen zu wollen, es muss auch attraktive Angebote für sie geben. Eine gemeinsame Ideenwerkstatt zur Nutzung der schwimmenden Wiese könnte ein Anfang sein.