Historie trifft auf Moderne

Weststadt • Auf dem Alten Friedhof hat sich viel getan. Stück für Stück arbeiten die SDS-Beschäftigten sowie Partnerunternehmen daran, historische Strukturen und Elemente zu erhalten und diese in Einklang mit heutigen Nutzungsmöglichkeiten zu bringen.

Letzte Ruhe in gläserner Grabstätte

Jahrzehntelang stand die Masius-Kapelle leer. Vor etwa 150 Jahren war sie als Familiengrabstätte errichtet worden. Das historische Gebäude befindet sich oberhalb des Demmler-Mausoleums auf dem ältesten Teil des Friedhofs. Nach der Sanierung vor vier Jahren wird die denkmalgeschützte Kapelle nun als Urnenwahlgrabstätte fungieren – als sogenanntes Kolumbarium. 28 gläserne Kammern bieten die Möglichkeit zur Beisetzung von je bis zu zwei Urnen. Die Historie spiegelt sich in verschiedenen Elementen des Kolumbariums wider. „Farben und Formen, wie sie einst waren, haben wir wiederaufgenommen. Gleichzeitig verleiht die gläserne Konstruktion dem Raum Leichtigkeit“, sagt ­Martina ­Stanelle von der Friedhofsverwaltung. Der Zugang zum Kolumbarium ist barrierefrei und tagsüber uneingeschränkt möglich.

Grabfeld M bietet viele Möglichkeiten

Das Grabfeld M hat der Eigenbetrieb SDS denkmalgerecht saniert. Hier, im Schomburg’schen Friedhofsteil, dominieren im Vergleich zum vorderen, parkähnlichen Teil von Theodor Klett eher geradlinige, rasterartige Strukturen. Auf etwa 2.500 Quadratmetern finden sich überwiegend quadratische Einzelflächen mit Platz für gut 600 Erd- und Urnenbestattungen – ob als Wahlgrab, Gemeinschaftsgrab oder Baumgrab. „Wie überall wollen wir auch hier der historischen Bedeutung und dem Charakter des Alten Friedhofs Rechnung tragen. Denkmalgeschützte Grabmale oder schmiedeeiserne Gitter bleiben bestehen. Eine Reihe weiterer erhaltenswerter Grabmale und Einfassungen kennzeichnen dieses Grabfeld“, sagt René Lendzian von der Friedhofsverwaltung. Schon bald soll dann grüner Rasen die Grabwege zieren.

maxpress/Marie-Luisa Lembcke