Kommentar September 2020: Digitalisierung in Schwerin

„Online-Arztrezepte oder Online-Steuererklärung funktionieren in Dänemark und Estland seit Jahren"

hauspost-Redaktionsleiterin Marie-Luisa Lembcke
hauspost-Redaktionsleiterin Marie-Luisa Lembcke, Foto: maxpress

Liebe Leserinnen und Leser,

Sie kennen das vielleicht: Morgens klingelt nicht mehr der Wecker, sondern das Handy. Bevor ich das Haus verlasse, checke ich mit Hilfe einer App noch schnell das Wetter für den Tag. Und spätestens dann sagt mir meine Smartwatch „Komm in Bewegung“. So beginnt mein Tag schon relativ digital. Doch da geht noch mehr. Das Wort „digital“ kommt übrigens von dem lateinischen „digitus” und bedeutet „Finger“. Angelehnt an das Zählen mit Fingern wurde der Begriff im Englischen mit digit für „Ziffer“ übernommen. So meint „Digitalisierung“ eben die Umwandlung von analogen Informationen in etlich viele Ziffern – einem Code sozusagen.

Digitalisierung ist in aller Munde. Das Onlinezugangsgesetz, kurz OZG, gibt vor, dass Bund, Länder und vor allem Kommunen alle Verwaltungsleistungen bis 2022 über Verwaltungsportale auch digital anzubieten haben. Denn im Vergleich zu anderen Ländern hat Deutschland genau hier Aufholbedarf. Online-Arztrezepte, Online-Anmeldung eines Unternehmens, Online-Reisepassverlängerung oder Online-Steuererklärung innerhalb weniger Minuten funktionieren in Dänemark, Großbritannien, Estland und Australien seit Jahren.

In Deutschland gestaltet sich das wohl etwas schwieriger – vielen beschränkenden Gesetzen sei Dank. Vieles könnte so viel einfacher, unbürokratischer sein. Trotzdem, finde ich, dürfen wir nicht abhängig von Technik und Medien werden. Auf dem Weg zur digitalen Stadt jedenfalls ist Schwerin ehrgeizig. Mehr als 85 kommunale Dienstleistungen können Sie jetzt bereits bequem von zu Hause aus in Anspruch nehmen. Und auch viele Schweriner Unternehmen werden digital. Wie, das lesen sie in dieser Ausgabe auf den einzelnen Kundenseiten.

Herzlichst,
Ihre Marie-Luisa Lembcke