Entscheidung ist gefallen
Soll der Antrag zum Aufstieg in die Zweite Bundesliga gestellt werden oder kämpft das Team weiter in der dritten Liga?

Schwerin • Im Januar musste der SV Grün-Weiß Schwerin eine Entscheidung treffen: Soll der Antrag zum Aufstieg in die Zweite Bundesliga gestellt werden oder kämpft das Team weiter in der dritten Liga? Neben der sportlichen Leistung spielten auch die wirtschaftlichen Möglichkeiten eine wichtige Rolle.
„Die Handball Bundesliga Frauen (HBF) hat die Regularien erneut angepasst. Das erschwert uns und anderen Vereinen, diese Kriterien zu erfüllen“, so Geschäftsstellenleiter Steffen Franke über die neuen Anforderungen für die Aufstiegsrunde der zweiten Liga, an der die Handballerinnen vergangene Saison teilnahmen (Foto). So ist unter anderem das Mindestkapital im Vergleich zum letzten Jahr um 40.000 Euro gestiegen. Der Verein müsste nun eine Summe von 300.000 Euro aufbringen. Hinzu kommen neue technische Anforderungen und infrastrukturelle Änderungen wie Anpassungen an der Halle und die Einstellung von mehr hauptamtlichen Mitarbeitern. „Wenn wir uns dazu die aktuelle wirtschaftliche Lage anschauen, haben wir gemeinsam mit der Mannschaft entschieden, in diesem Jahr davon abzusehen“, so der Geschäftsstellenleiter. Das eingesparte Potenzial möchte der SV Grün-Weiß Schwerin für die Infrastruktur einsetzen und die Leistungsfähigkeit bei den Junioren steigern. Dazu zählt neben der neuen Bürofläche auch die Förderung der Nachwuchsarbeit und die finanzielle Unterstützung sportlicher Ausbildungen. „Das Gemeinwohl und die Transparenz im Verein ist uns wichtig. Wir wollen keine Risiken eingehen“, erklärt er weiter. Herausforderungen für viele Vereine Die HBF möchte mit den wirtschaftlichen Auflagen den Frauenhandball wieder attraktiv und konkurrenzfähig machen. „Die Sprünge von der dritten in die zweite Liga sind sportlich und wirtschaftlich für viele Handballvereine zu hoch“, so Steffen Franke. Das macht sich auch an der Teilnehmerzahl in der Aufstiegsrunde bemerkbar: Lediglich drei bis vier Vereine haben den Antrag für die Zweite Liga gestellt und können den finanziellen Aufwand und die sportliche Qualität mitbringen. Das Ziel des SV Grün-Weiß Schwerin ist dennoch klar – eine sportlich überragende Saison abliefern und infrastrukturell wachsen. ass