Fast alles wird neu
Die Sanierung der Franz-Mehring-Straße ist eine der aufwändigsten Baumaßnahmen
Paulsstadt • Die Sanierung der Franz-Mehring-Straße ist eine der aufwändigsten Baumaßnahmen, die im März in Schwerin beginnen. Bauherr als treuhändischer Sanierungsträger der Stadt ist die LGE. Jörg Herrmann (Foto unten) vom Fachdienst Verkehrsmanagement der Stadt koordiniert die bauliche Durchführung.
Jörg Herrmann hatte bereits mehrere Projekte der Stadt erfolgreich betreut. Im vergangenen Jahr konnte er mit der Verkehrsübergabe der Wallstraßenbrücke eins der anspruchsvollsten seines bisherigen Berufslebens abschließen. Nun managt er die Arbeiten an der Franz- Mehring-Straße.
hauspost: Warum muss die Franz-Mehring-Straße erneuert werden?
Jörg Herrmann: Die Straße gehört zum Sanierungsgebiet Paulsstadt, betreut durch die LGE. Im Vorfeld wurde in diesem Bereich in 2023 bereits die Verbindung zwischen der Franz-Mehring-Straße und der Lübecker Straße erneuert. Nun geht es in der Franz-Mehring-Straße weiter. In Höhe der Eisenbahnbrücke wird zur Zeit der Speicher für Wohnzwecke umgebaut und die nördliche Brückenkappe instandgesetzt, sodass neben der Straßenerneuerung mehrere Maßnahmen parallel laufen. Am Ende wird auch dieser Stadtteil noch attraktiver.
hauspost: Was verbessert sich denn für Anwohner der Franz-Mehring-Straße?
Jörg Herrmann: Neben der Erneuerung der Kabel und Leitungen und der damit verbundenen verbesserten Versorgungssicherheit aller Medien erhalten die Häuser auf beiden Seiten der Straße circa 50 neue Anschlüsse an den Mischwasserkanal. Außerdem werden die Gehwege erneuert und mit energiesparender LED-Beleuchtung versehen. Auf der Südseite entsteht ein gepflasterter Parkstreifen für Pkw und die Straße wird neu asphaltiert.
hauspost: Was ist denn die Herausforderung an diesem Projekt?
Jörg Herrmann: Ganz klar die Komplexität. Auf der einen Seite greifen die Arbeiten in die Lebensgewohnheiten der Anwohner der Franz-Mehring-Straße ein und sorgen für Einschränkungen zum Beispiel bei der Befahrbarkeit der Grundstücke und Parkplätze. Sicherlich kann es im Rahmen der Tiefbauarbeiten auch einmal laut und staubig werden und durch die Erneuerung der Leitungen bei den Umschlussarbeiten minimale Unterbrechungen bei der Versorgung geben. Andererseits unterbrechen wir durch die Straßenbauarbeiten die Streckenführung der Straßenbahnlinie 2, die dadurch umgeleitet werden muss. Auch dahinter steckt ein hoher logistischer und technischer Aufwand. So müssen zum Beispiel die Änderung der Beschilderung und weitere Maßnahmen der Verkehrslenkung in der Wittenburger Straße organisiert werden.
hauspost: Die Arbeiten erfolgen in drei Bauabschnitten. Welche sind das und wann sind welche Abschnitte der Straße betroffen?
Jörg Herrmann: Der erste Bauabschnitt beinhaltet den Bereich zwischen der Straße Zum Bahnhof bis zur Kreuzung Severinstraße. Das ist der aufwendigste Teil, der am 3. März beginnt und voraussichtlich bis Ende April 2026 dauert. Der zweite Bauabschnitt betrifft den Kreuzungsbereich Franz-Mehring-Straße-Ecke Straße Zum Bahnhof. Hier wird von Oktober dieses Jahres bis Januar 2026 gebaut. Hier erfolgen hauptsächlich Arbeiten für die Fernwärmeversorgung. Von April kommenden Jahres bis voraussichtlich Dezember 2026 wird im Kreuzungsbereich der Franz-Mehring-Straße und Severinstraße in einem dritten Abschnitt gebaut. Die Arbeiten in dem Bereich ziehen sich hoch bis zum Beginn der Eisenbahnbrücke an der Paulskirche. Die Unterbauten der Brücke selbst sind zur Zeit des Wallstraßenbrückenbaus bereits saniert worden. Hier werden das Geländer und der Elektro-Schutz erneuert.
hauspost: Zurück zum Bauabschnitt eins. Wie kommen die Anwohner in der Bauzeit in ihre Häuser und wo können sie parken, wenn die Parkflächen wegfallen?
Jörg Herrmann: Entsprechend der verkehrsrechtlichen Anordnungen müssen wir zum Beispiel die Befahrbarkeit der Straße für Rettungsfahrzeuge und die Feuerwehr durchgängig gewährleisten. Außerdem werden wir in Absprache mit der Baufirma sicherstellen, dass die Anwohner durch spezielle Zugänge fußläufig durch den Baustellenbereich sicher in ihre Häuser kommen. Die Müllentsorgung wird über die Baufirma organisiert. Was das Parken angeht, bieten wir den Bewohnern, die bisher private Stellplätze auf den Innenhöfen haben, an, vergünstigte Anwohner-Parkausweise zu erwerben. Generell ist zonenübergreifendes Parken für alle Anwohner gestattet.
hauspost: Wohin können sich Anwohner wenden, wenn sie Fragen zum Bauablauf haben?
Jörg Herrmann: Um die Transparenz des Bauablaufes zu gewährleisten, werden wir im Verlauf der Arbeiten regelmäßig mit Hauswurfsendungen informieren. In diesen finden die Anwohner auch immer die entsprechenden Ansprechpartner für ihre Fragen.
maxpress/Steffen Holz