Schrittweise digital voran
Interview mit Robert Kutscher
Schwerin • Zeit gewinnen, Papier sparen, flexibler arbeiten – das bringt die Digitalisierung mit sich. Die WGS entwickelt sich seit Jahren dahingehend weiter und gibt dem Thema viel Raum.
Als Abteilungsleiter Personal, Organisation und IT hat Robert Kutscher im Blick, was sich in den Bereichen Künstliche Intelligenz und Digitalisierung tut. Seine Begeisterungsfähigkeit für diese Themen treibt die Prozesse an. Im hauspost-Interview berichtet er über den digitalen Fortschritt bei der Wohnungsgesellschaft Schwerin.
hauspost: An welchen Stellen macht sich die Digitalisierung der vergangenen Jahre bei der WGS bemerkbar?
Robert Kutscher: Bürokratieabbau steht als großes Stichwort über sämtlichen Veränderungen. Das fängt bereits bei der internen und externen Kommunikation an. Mit dem WGS Mieterportal können unsere Mieter schnell in alle Unterlagen schauen, Reparaturmeldungen oder Anregungen an uns senden und auch den entsprechenden Status verfolgen. Zudem sind wir mittlerweile in der Lage, elektronische, rechtssichere Signaturen – zum Beispiel bei Mietvertragsabschlüssen – zu nutzen. Das spart einige Wege und damit Zeit. Überhaupt können wir flexibler arbeiten, weil wir viele Unterlagen nicht mehr in Papierform im Büro, sondern eben digital zur Verfügung haben. Die Rechnungsverarbeitung läuft schon seit längerem digital, sodass sich diese umfassende Tätigkeit leichter bewältigen lässt. Insgesamt bedeuten automatisierte Prozesse für uns, dass wir ressourcenschonender arbeiten können.
hauspost: Wie nutzen Sie die neu gewonnene Zeit?
Robert Kutscher: Das ist eine gute Frage, denn ganz wichtig ist: Digitalisierung ist kein Jobkiller, sondern verschafft uns Freiräume. Die DNA der WGS bleibt also erhalten – nämlich, dass wir Interessenten gut beraten und Mieter umfassend betreuen möchten. Wir werden jetzt noch mehr Zeit in Weiterbildung stecken, gerade auf dem digitalen Sektor. Geplant sind regelmäßige Entwicklungstage für alle Mitarbeiter, die ihnen Raum für die Einarbeitung in neue Technologien ermöglichen sollen. Es ist uns wichtig, sie Stück für Stück mitzunehmen, denn das zahlt sich im Arbeitsablauf später aus. Wir legen Wert darauf, dass unsere Mitarbeiter im Umgang mit KI und Digitalisierung sicher sind und wir Bedenken abbauen können. Sich diesem Fortschritt zu entziehen, ist schließlich nicht möglich. Toll ist es also, wenn KI-gestützte Werkzeuge als Bereicherung gesehen werden.
hauspost: Welche Tools sind das und was sind die nächsten Schritte?
Robert Kutscher: Wir haben mit operativen Werkzeugen begonnen, die alltägliche Arbeitsschritte erleichtern können – wie zum Beispiel ChatGPT. Jetzt freue ich mich auf ein Pilotprojekt, bei dem wir die Bestandsdigitalisierung austesten. Mithilfe einer Software werden wir einen digitalen Zwilling eines 70er-Jahre-Wohnblocks vom Großen Dreesch entwerfen. Durch Scans und die Erstellung sogenannter Punktwolken des Innen- und Außenbereichs können wir das Gebäude mit allen Einzelheiten maßgetreu abbilden, energetische Schwachstellen entdecken, den Sanierungsbedarf ermitteln und vieles mehr. Die Software arbeitet sehr genau und liefert uns Daten für gute und schnellere Entscheidungen. Unser Anliegen, kontinuierlich in den Bestand zu investieren und Sanierungen voranzutreiben, steht dabei im Fokus.
maxpress/jpl