Großbaustelle vor dem Finale
Seit Sommer 2021 wurde die Wallstraßenbrücke gesperrt
Schwerin • Nicht mehr lange, dann wird das komplexeste Bauprojekt der vergangenen Jahre in Schwerin vollendet. Seit Sommer 2021 wurde die Wallstraßenbrücke gesperrt, dann abgerissen und neu errichtet. Was einfach klingt war jedoch mit Herausforderungen verbunden.
„Die Brücke ist nicht nur die Querung der zweigleisigen Bahnstrecke von und nach Schwerin, sie ist auch Lebensader zwischen den Stadtteilen Altstadt und Feldstadt“, sagt Jörg Herrmann, der Projektleiter der Brücke Wallstraße für die Landeshauptstadt. In dem ursprünglichen Bauwerk verliefen wichtige Leitungen für Abwasser, Strom und Gas. „Weil die alte Brücke abgerissen wurde, mussten wir sicherstellen, dass die Leitungsverbindungen zwischen den beiden Stadtteilen erhalten bleiben. Also haben wir im Oktober 2021 die Behelfsbrücke eingebaut und die Stränge für Abwasser, Gas und Strom in die Behelfsbrücke verlegt. Dadurch konnte die Versorgung der Anwohner nahezu unterbrechungsfrei erhalten werden“, berichtet Jörg Herrmann.
Nach der zeitweiligen Freigabe der neu errichteten Brücke für den Autoverkehr Ende April 2023 ist das Bauwerk mit dem geschwungenen Geländer seit Februar dieses Jahres erneut voll gesperrt. „Der Hintergrund dieser Sperrung lag in den Händen der Deutschen Bahn, die uns die Genehmigung für die Herstellung eines Medienkanals für Abwasser- und Gasleitungen unter den Gleisen erst für 2024 in gemeinsamer Absprache erteilt hat“, sagt Jörg Herrmann. Im Frühjahr hoben Kräne die vier Betonelemente des neuen Medienkanals in die errichteten Baugruben (Foto), die dann unter dem späteren Gleisbett miteinander verbunden und ausgebaut wurden – eine Meisterleistung der Fachleute auf der Baustelle. Inzwischen sind die wichtigen Versorgungsleitungen in dem neuen Medienkanal untergebracht und angeschlossen, sodass auch die Behelfsbrücke für diesen Zweck nicht mehr benötigt wird.
Seit dem 16. September war sie deshalb für Fußgänger und Radler gesperrt und wird am 8. Oktober entfernt. Bis zur endgültigen Freigabe der Wallstraßenbrücke voraussichtlich am 22. November bleibt auch diese wegen zahlreicher Restarbeiten gesperrt. Aber dann heißt es für die Autofahrer: freie Fahrt über die neue Brücke und für die Anwohner: ruhigere Tage und Nächte ohne Bagger, Staub und Bohrgeräte.
maxpress/sho