Mikas Schicksal bewegt Schwerin

Vater schreibt Blog über die Krankenhauszeit seines krebskranken Sohnes

Um die Krebsbehandlung seines Sohnes Mika besser verarbeiten zu können, schreibt Jens Mehnert einen Blog über die Zeit im Krankenhaus und die Zeit darüber hinaus. Mit der riesigen Aufmerksamkeit hat er allerdings nicht gerechnet.
„Leukämie ist ein Arschloch“, schreibt Jens Mehnert über das Schicksal seines Sohnes, Foto: Oliver Borchert

Schwerin • Um die Krebsbehandlung seines Sohnes Mika besser verarbeiten zu können, schreibt Jens Mehnert einen Blog über die Zeit im Krankenhaus und die Zeit darüber hinaus. Mit der riesigen Aufmerksamkeit hat er allerdings nicht gerechnet.

„Leukämie ist ein Arschloch“ – der Einstieg in den Blog „Mikas Weg 2024“ zeigt deutlich, was Jens Mehnert vom Schicksal seines Sohnes hält. Der vierjährige Mika hatte im Juni dieses Jahres immer wieder Fieber und Bauchschmerzen, fühlte sich schlapp und unwohl. Seine Kinderärztin überwies ihn ins Krankenhaus zur weiteren Abklärung. „Hier musste Mika viele Untersuchungen über sich ergehen lassen“, erzählt Jens Mehnert. „Ultraschall, Röntgen, Blut abnehmen. Das ist für so ein kleines Kind natürlich alles sehr verstörend.“ Und schnell gibt es einen Verdacht, der sich leider bald bestätigen wird. Mika hat Akute Lymphatische Leukämie. „Die Ärzte haben uns erklärt, dass diese Form der Leukämie eher bei Kindern auftritt. Und dass es eine Heilungschance von 90 Prozent gibt.“

Ganz unerfahren ist Jens Mehnert beim Thema Krebs nicht. Schon mehrfach hat er Spendenaktionen gestartet, um Geld für die Kinderkrebshilfe Westmecklenburg/ Schwerin zu sammeln. „Aber es ist natürlich was ganz anderes, wenn es die eigene Familie betrifft.“ Um mit den Gedanken und Sorgen besser zurechtzukommen, beschließt Jens Mehnert, einen Blog zu schreiben. „So können Freunde und Verwandte jeden Tag sehen, was bei Mika aktuell passiert, habe ich gedacht.

Aber dann stiegen die Besuchszahlen plötzlich an, wildfremde Leute kommentierten unter den Beiträgen.“ Die Anteilnahme für Mika ist riesig. Vor allem rund um Schwerin fiebern die Menschen mit dem Vierjährigen mit. Dem ging es nach dem Start der Chemotherapie mal schlechter, mal besser. Der Vater beschreibt, wie hilflos er sich fühlt, wenn Mika seine Ängste und Wünsche nicht artikulieren kann und niemanden an sich ranlässt. Oder wie schön die Momente sind, in denen sie als Familie mit Mikas großem Bruder Mats zusammen sind.

Unter www.mikasweg2024.de startet er auch eine Spendenaktion. Gehofft habe er, dass rund 10.000 Euro am Ende zusammenkommen. Doch innerhalb weniger Tage stieg die Summe auf mehr als 30.000 Euro an. „Wir können im Moment noch nicht alles abschätzen, was auf uns zukommt. Wir werden aber, nachdem alles überstanden ist einen Großteil der Kinderkrebshilfe Westmecklenburg/Schwerin und der Krebsforschung von Prof. Aram Prokop, dem Leitenden Kinderonkologen spenden“, erklärt Jens Mehnert.

Wie es mit Mika weitergeht, zeigt aktuell auch der Instagram-Kanal der Helios Kliniken Schwerin unter @heliosklinikenschwerin und @mikas.weg2024.

Patrick Hoppe