Verbunden mit dem Wasser

Vom Schwimmbecken zur Rudergesellschaft

Seit drei Jahren ist Emma Sander Mitglied in der Rudergesellschaft Schwerin und seitdem sehr erfolgreich. Vor Kurzem erreichte sie den ersten Platz bei den Deutschen Juniorenmeisterschaften.
Emmas Traum ist es, bei den nächsten Olympischen Spielen dabei zu sein, Foto: maxpress

Schwerin • Seit drei Jahren ist Emma Sander Mitglied in der Rudergesellschaft Schwerin und seitdem sehr erfolgreich. Vor Kurzem erreichte sie den ersten Platz bei den Deutschen Juniorenmeisterschaften. Neben dem hohen Trainingspensum ist es allerdings oft nicht einfach, Schule, Familie, Freunde und andere Hobbys unter einen Hut zu bekommen.

Aufgewachsen ist Emma Sander in Berlin. „Als ich sechs Jahre alt war, habe ich dort aktiv mit dem Schwimmen angefangen“, so die Sportlerin. Mit 14 Jahren ist sie mit ihrer Familie nach Schwerin gezogen. „Für meine Eltern war Berlin zu laut. Ursprünglich wollten wir nach Wismar ziehen, doch dann haben wir aus Zufall Schwerin entdeckt. Wir kannten die Stadt vorher gar nicht“, erzählt sie lachend. Mit dem Schwimmen hat die Athletin in Schwerin aufgehört. Als ihre Mutter im Schlossgarten spazieren gegangen ist, entdeckte sie die Rudergesellschaft. „Kurze Zeit später habe ich bei einem Anfängertraining mitgemacht. Dabei hatte ich so viel Spaß, dass ich beim Ruderverein geblieben bin und auch auf das Sportgymnasium gewechselt bin“, so die 17-Jährige.

Seitdem trainiert sie fast jeden Tag sowohl vormittags als auch nachmittags. „Teilweise trainieren wir auch am Wochenende. Einen Tag haben wir aber immer frei“, berichtet die Sportlerin. Ihr letzter großer Erfolg waren die Deutschen Juniorenmeisterschaften in Essen, bei denen sie sich im Vierer-Boot die Goldmedaille sicherte. „Ich habe mit dem Rudern angefangen, weil es mir sehr viel Freude macht. Dieses Jahr war meine erste leistungsorientierte Saison. Dass ich bei den Meisterschaften gleich so gut abschneide, hätte ich nicht gedacht“, sagt sie freudestrahlend. Im selben Jahr hat Emma Sander auch ihren Abschluss zur Mittleren Reife absolviert. „Die Deutschen Meisterschaften und meine Prüfungen waren im gleichen Zeitraum. Das bedeutete, wenn ich abends vom Training nach Hause gekommen bin, musste ich lernen“, so die Ruderin.

Nun möchte sie ein Freiwilliges Soziales Jahr bei der Rudergesellschaft anfangen und gleichzeitig weiter trainieren. Der Trainingsort und die vielen Seen sind optimal zum Rudern. „Wenn ich Freunden aus anderen Städten erzähle, dass ich direkt neben dem Schloss trainiere, können die mir das gar nicht glauben“, sagt sie lachend.

Ein ganz besonderer Platz für Emma Sander ist eine Ecke am Franzosenweg. „Dort verbringe ich viel Zeit mit meinen Freunden. Beim Vorbeifahren mit dem Ruderboot erinnere ich mich an viele schöne Momente“, fügt sie hinzu. Neben dem Rudern zeichnet die Sportlerin sehr gerne. Auch dort kommt die Verbindung mit dem Wasser zum Vorschein. „Am liebsten zeichne ich See- und Meerestiere. Die Motive hänge ich in meinem Zimmer auf. Ich kann mir vorstellen, später auch etwas in der kreativen Richtung zu machen“, denkt sie. Auch Berlin ist bei der Neu-Schwerinerin noch nicht ganz aus dem Kopf. „Vielleicht ziehe ich mit 20 wieder nach Berlin. Ich vermisse die Stadt, meine beste Freundin und habe viele schöne Erinnerungen daran“, sagt sie. Bis dahin bleibt ihr aber noch ein wenig Zeit zum Überlegen und Rudern in Schwerin.

maxpress/ass