Mit Vollgas in den Ruhestand

Zwölf Jahre lang hat Dietmar Mientus Patienten des Rehazentrums Schwerin sicher zur ambulanten Reha und nach Hause gefahren

Im Januar verabschiedeten die Rehazentrum-Geschäftsführer Stephan Sparwasser (l.) und German Ross (r.) ihren langjährigen Fahrer Dietmar Mientus in den wohlverdienten Ruhestand. Foto: maxpress/iw
Im Januar verabschiedeten die Rehazentrum-Geschäftsführer Stephan Sparwasser (l.) und German Ross (r.) ihren langjährigen Fahrer Dietmar Mientus in den wohlverdienten Ruhestand. Foto: maxpress/iw

Schwerin • 62-mal ist Dietmar Mientus in seinem Leben mit dem Auto schon um die Welt gefahren – das zumindest ist die Summe der Strecken, die er in mehr als 40 Berufsjahren zurückgelegt hat. Nachdem er jahrelang als Verkehrspolizist auf den Straßen Schwerins unterwegs war, fuhr er seit 2011 die Patienten des Rehazentrums.

Schaut er auf seinen Tacho, kommen so wohl rund 2,5 Millionen gefahrene Kilometer zusammen, wie Dietmar Mientus sagt. Nun ist es aber an der Zeit, auf die Bremse zu treten. Anfang des Jahres verabschiedeten die Rehazentrum-Geschäftsführer German Ross und Stephan Sparwasser ihn deshalb in den wohlverdienten Ruhestand. „Nachdem ich bei der Polizei 2009 pensioniert wurde, bin ich über einen ehemaligen Kollegen auf die Möglichkeit beim Rehazentrum aufmerksam geworden“, erinnert sich der 73-Jährige. Zwei Tage pro Woche war er von da an auf geringfügiger Basis als Fahrer beschäftigt. „Meistens ging es morgens um 6 Uhr für mich los und ich habe die Patienten der Tagesklinik abgeholt und später wieder nach Hause gefahren – drei Touren am Vormittag, drei am Nachmittag.“ Auch wenn Dietmar Mientus ein ruhiger Zeitgenosse ist, durfte während der Fahrt auch das eine oder andere Gespräch nicht fehlen. „Besonders schön war es, die gesundheitliche Veränderung bei den Patienten zu sehen. Am ersten Tag kam einer noch beschwerlich ins Auto, beim nächsten Mal ging es schon besser und in der zweiten Woche wollten die Patienten dann schon bei mir vorne sitzen“, sagt Mientus schmunzelnd.
Auch so einiges Administratives kam auf ihn zu. So übernahm er beispielsweise die Dienstplanung aller zehn Fahrer und kümmerte sich um die Ausstattung mit Handys. „Was soll ich sagen? Es hat einfach Spaß gemacht“, resümiert der Ruheständler zufrieden. Damit es keinen Leerlauf gibt, will er seine Computerkenntnisse auch weiterhin anwenden, indem er Freunden und Bekannten Hilfestellung gibt. „Außerdem wartet die Gartenarbeit auf mich. Und auch Nordseebesuche sind für meine Frau und mich immer sehr schön.“ Hin und wieder wird Dietmar Mientus aber auch das Steuer aus der Hand geben, kündigt er an – dann nämlich, wenn es mit dem Schiff AIDA auf Reisen geht.

Marie-Luisa Lembcke