hauspost fragt nach: November 2022

Wie kann die Sicherheit in der Stadt trotz vieler abgeschalteter Straßenlaternen gewährleistet werden?

Wie kann die Sicherheit in der Stadt trotz vieler abgeschalteter Straßenlaternen gewährleistet werden?
Frage an die Fraktionsvorsitzenden der Stadtvertretung Schwerin

Gert Rudolf, Fraktionsvorsitzender CDU/FDP

Das Sparen von Energie ist aktuell die Aufgabe für alle Bürgerinnen und Bürger, für Unternehmen und alle Institutionen, damit auch ein Auftrag an die Landeshauptstadt. Wenn neben anderen Einsparmaßnahmen auch die Straßenbeleuchtung ganz oder teilweise abgeschaltet wurde, dann darf das aber nur maßvoll und zeitlich begrenzt geschehen. Ansonsten ist es kaum möglich, die Sicherheit für die Bürgerinnen und Bürger zu gewährleisten. Daher ist beim Energiesparen an allen Stellen rasch auch auf die Umrüstung auf intelligente, dimmbare LED-Technik zu setzen. Das hat zudem einen dauerhaften Effekt und ist nachhaltig.

Gerd Böttger, Fraktionsvorsitzender DIE LINKE

Die Verwaltungsspitze hat uns zugesagt in den Wohngebieten keine Beleuchtung abzuschalten. Vorgesehen ist die Abschaltung an den Hauptstraßen. Dennoch ist gerade in der dunkleren Jahreszeit mit mehr Straftaten, besonderes Wohneinbrüchen zu rechnen. Die Polizei sollte deshalb ihre Streife in Wohngebieten verstärken. Allerdings sind auch die Bürgerinnen und Bürger aufgefordert wachsam zu sein und Auffälligkeiten der Polizei zu melden. Besitzer von Gartenhäusern und Bootsschuppen sollten öfter nach ihrem Eigentum schauen und alles gut sichern.

Mandy Pfeifer, Fraktionsvorsitzende SPD

Die von der Stadt angekündigten Energiesparmaßnahmen halte ich für richtig. Ein Bestandteil der Maßnahmen ist die teilweise Abschaltung der Straßenbeleuchtung an ausgewählten Standorten. Dabei muss jederzeit sichergestellt sein, dass Hauptwege und Gefahrenpunkte gut beleuchtet bleiben. Ich bin mir sicher, dass unser Oberbürgermeister Rico Badenschier dieses Problem erkannt hat und bei der Umsetzung berücksichtigt. Darüber hinaus würde ich mir wünschen, dass noch mehr auf energieeffiziente Lösungen wie die Umstellung auf LED oder die Verwendung von intelligenter Schalttechnik gesetzt würde.

Petra Federau, Fraktionsvorsitzende AfD

Wir doktern damit nur an den Symptomen herum, aber nicht an der Ursache. Es gibt eine einfache Lösung: die Ampel(-Regierung) in Berlin wird abgeschaltet – dann geht auch wieder das Licht an! Egal, welche Energiesparmaßnahmen jetzt getroffen werden – sie werden nicht reichen. Es ist notwendig, mit Russland in Friedensverhandlungen zu treten, um eine weitere Eskalation des Ukraine-Krieges zu verhindern. Dazu gehört auch ein Ende der Sanktionen, die nur uns wirklich ins Herz treffen und dem gesamten Land die Beine weghauen. Wir schlittern sonst mit Lichtgeschwindigkeit auf eine Katastrophe zu!

Manfred Strauß, Fraktionsvorsitzender Unabhängige Bürger

Generell ist unsere Fraktion gegen die Abschaltung von Straßenlaternen in den Wohngebieten der Landeshauptstadt. Beleuchtung dient auch immer dem Sicherheitsgefühl der Menschen. Das darf auf keinen Fall unter den Energiesparmaßnahmen leiden. Wichtig ist uns bei jeder Abschaltung von Straßenbeleuchtung eine genaue Abwägung, an welcher Stelle die wenigstens Menschen davon betroffen sind. Auf Schwerins Einund Ausfahrtsstraßen ist es ganz sicherlich kein Problem, Stromverbrauch durch abgeschaltete Laternen zu reduzieren. Auch sollte geschaut werden, wo die Umstellung auf LED-Beleuchtung den Verbrauch senken kann.

Regina Dorfmann, Fraktionsvorsitzende Bündnis 90/DIE GRÜNEN

Die Stadt hat einen Plan zum Energiesparen vorgelegt, der sehr moderat Abschaltungen von Beleuchtungen an großen innerstädtischen Straßen vorsieht. Damit wird es nirgendwo unsicherer, aber wir leisten einen unverzichtbaren Beitrag zum Energiesparen und Klimaschutz. Das Sicherheitsgefühl ist immer auch etwas Subjektives. Sollten weitere Abschaltungen notwendig werden, plädieren wir dafür, die Bürger mitzunehmen, zum Beispiel über Online-Befragungen, über die Ortsbeiräte. So können noch zusätzliche Ideen zum Energiesparen entstehen und die Maßnahmen werden von der Bevölkerung leichter akzeptiert.