Erlebnispotential für Dorf und Museum Mueß

Umfassendes Konzept zur Umgestaltung erarbeitet

Das Schweriner Freilichtmuseum steht für Geschichte und Kultur, Handwerk und Natur. Wer den alten Dorfkern besucht, fühlt sich wie in eine andere Zeit versetzt. Doch der Charme der Vergangenheit soll auch den modernen Ansprüchen genügen.
V.l.: Wirtschaftsminister Harry Glawe, Museumsleiterin Gesine Kröhnert, SDS-Werkleiterin Ilka Wilczek und OB Rico Badenschier, Foto: maxpress

Mueß • Das Schweriner Freilichtmuseum steht für Geschichte und Kultur, Handwerk und Natur. Wer den alten Dorfkern besucht, fühlt sich wie in eine andere Zeit versetzt. Doch der Charme der Vergangenheit soll auch den modernen Ansprüchen genügen. Damit Mueß 2025 im Rahmen der BUGA in Rostock einen sehenswerten Außenstandort abgibt, wurde unter der Projektleitung des Eigenbetriebs SDS ein umfassendes Konzept zur Umgestaltung erarbeitet. Es ist geplant, in diesem Jahr mit dem Schiffsanleger zu beginnen.

Das Freilichtmuseum, das im vergangenen Jahr sein 50-jähriges Jubiläum hatte, besticht neben den historischen Gebäuden an ihren ursprünglichen Standorten, den Obstwiesen und der Vermittlung von volkskundlichem Wissen auch durch seine Lage im Tal und am Wasser. In der Form ist das Museum im Land einzigartig. Doch es ist noch Luft nach oben. Laut Prognose könnte die Besucherzahl von aktuell rund 25.000 pro Jahr auf 80.000 mehr als verdreifacht werden. Ein entscheidendes Element dafür ist die Integration des Seeufers. „Ein 60 Meter langer Steg wird als Anleger für Fahrgastschiffe dienen. Damit dieser gut zu erreichen ist, entsteht ein öffentlicher Raum mit Zuwegung von der Straße Zum Alten Bauernhof“, sagt Marlies Bachmann, Projektleiterin beim SDS.

Ergänzt wird der Bereich durch einen Abenteuerspielplatz. Durch die Nähe zum See rückt die Verbindung zwischen Naturerfahren, Umweltbildung und einer erlebbaren Uferzone in den Fokus. Besondere Möglichkeiten zur Naturpädagogik wird es auf der Insel Kaninchenwerder geben, die mit einem Solarboot erreicht werden kann. Am Eingang des Museums ist ein Besucherzentrum mit Shop, Ticketbereich und Wechselausstellungen als Neubau geplant. Und Marlies Bachmann kündigt an: „Die Hufe 5 wird zum Multifunktionsgebäude entwickelt. Hier können kulturelle und gastronomische Angebote sowie Ausstellungen stattfinden.“ Die anderen historischen Gebäude werden grundhaft modernisiert. „Nach der Umgestaltung wird das Museum durchgängig geöffnet sein.

Durch den Umzug der Verwaltung entstehen weitere Ausstellungsflächen. So haben wir Platz, das Thema Umweltbildung zu integrieren“, freut sich Museumsdirektorin Gesine Kröhnert. Für Familien liegt der Fokus ganz klar beim „Mitmachen“. Durch interaktive Ausstellungen, Spielmöglichkeiten, das Umweltlabor auf Kaninchenwerder, den Kontakt zu Tieren und einen Naschgarten wird das Wissen um Volkskunde und altes Handwerk erlebbar. „Wir wollen das Museum nach vorne denken“, sagt OB Rico Badenschier, „und die Aufenthaltsqualität erhöhen. Mueß hat großes Erlebnispotenzial und wir haben ein Konzept entwickelt, das die Besonderheiten des Museums, den Umweltgedanken und die touristische Nutzung vereint.“

Aktuell wird die Vergabe der weiteren Planungsleistungen vorbereitet. Pünktlich zur BUGA 2025 soll die Umgestaltung abgeschlossen sein. Insgesamt werden die Kosten für das Projekt Mueß auf etwa 20 Millionen Euro geschätzt. Bei einem Arbeitsgespräch Mitte April hatte Wirtschaftsminister Harry Glawe vor Ort die Unterstützung des Landes zugesagt.

maxpress/Marie-Luisa Lembcke

Marlies Bachmann, Projektleitung

Marlies Bachmann, Projektleitung
Die Umgestaltung des Freilichtmuseums ist ein spannendes Projekt, das uns die nächsten Jahre begleitet. In Mueß entsteht bis 2025 eines der attraktivsten Ausflugsziele in Schwerin. Alle Generationen können bäuerliches Leben im Einklang mit der Natur auf moderne Weise erleben. Ausflüge mit dem Fahrrad bieten sich an. In Anbetracht der vielen Details bin ich vom Erfolg des Projektes zutiefst überzeugt.