Eine Zukunft für bedrohte Arten
Schweriner Zoo freut sich über die Fertigstellung des Rote Liste Zentrums als neuem Highlight
Ostorf • Seit Februar 2020 waren die Bauarbeiten im Schweriner Zoo in vollem Gange. Nach vielen Jahren der Planung folgte die Umsetzung von mehr als nur einer neuen Löwenanlage: der neue Gebäudekomplex mit Außenanlagen umfasst gleich ein ganzes Zentrum – das „Rote Liste Zentrum“. Nach einem Jahr Bauphase ist das Projekt nun vollendet und verwirklicht mehr als die ersehnte Rückkehr der Löwen nach Schwerin.
Die Wandlung zum Artenschutz-Zoo ist nunmehr unübersehbar. Direkt hinter dem Eingang ist das Rote Liste Zentrum ab sofort Startpunkt des Zoobesuchs. Beim Betreten des Neubaus bekommen die Zoobesucher die Grundlagen vermittelt, die sie für ihre anschließende Reise durch den Zoo benötigen:
Bekanntermaßen befindet sich die Artenvielfalt des Planeten in einer Krise. Täglich sterben Arten endgültig aus oder sind zunehmend hiervon bedroht. Internationale und nationale Rote Listen kategorisieren die Arten nach ihrem Risiko des Aussterbens – die bekannteste dieser Listen ist die „Red List“ der Weltnaturschutzunion (IUCN). Im Rote Liste Zentrum werden die wesentlichen sieben Kategorien exemplarisch an sieben Tierarten erläutert.
Die Leitart ist der Asiatische Löwe, für den auch der größte Teil des Komplexes gestaltet wurde. Er steht für die Gruppe der als „stark gefährdet“ eingestuften Tierarten. Ebenfalls neu im Zoo werden Gelbrückenducker – eine „potenziell gefährdete“ Antilopenart – einziehen. Auch die Rothschild-Giraffen („gefährdet“) und Blauhals-Strauße („nicht gefährdet“) werden wieder zu sehen sein. Erstmalig werden diese beiden Arten eine Wohngemeinschaft auf der Anlage bilden. Die geheimen Stars sind jedoch die kleinsten Bewohner des Zentrums. Der giftige Variablen Baumsteiger („ungenügende Datengrundlage“), der Himmelblaue Zwergtaggecko („vom Aussterben bedroht“) und die Moorea-Baumschnecke („in der Natur ausgestorben“) komplettieren die Gefährdungskategorien.
Im Zentrum hat der Zoobesucher auch erstmalig die Möglichkeit, die Tierpfleger bei den Vorbereitungen in der Futterküche zu beobachten. Durch das Gebäude hindurch geht es auf eine neu entstandene Terrasse, von der aus die Rothschild-Giraffen und Blauhalsstrauße aus unmittelbarer Nähe beobachtet werden können.
Marie-Luisa Lembcke