Mehr als nur ein Parkhaus für Fahrräder

Baubeginn für eine Mobilitätsstation am Bahnhof steht noch in diesem Jahr an

So oder ähnlich könnte eine Mobilitätsstation am Bahnhof aussehen. Derzeit läuft noch das Ausschreibungsverfahren für einen finalen Entwurf,
So oder ähnlich könnte eine Mobilitätsstation am Bahnhof aussehen. Derzeit läuft noch das Ausschreibungsverfahren für einen finalen Entwurf, Visualisierung: matrix architektur/LGE

Paulsstadt • Bis 2035 soll Schwerin klimaneutral werden. Eine der vielen Möglichkeiten, als Bürger seinen Beitrag zu leisten, ist, sich öfter aufs Rad zu schwingen. Pedalritter brauchen dann allerdings nicht nur sichere Wege, sondern früher oder später auch einen Parkplatz für ihren Drahtesel. Davon gibt es derzeit noch viel zu wenige.

Das bedauert auch Madleen Kröner vom ADFC: „Die Situation ist mehr als dürftig. Vor allem gibt es zu wenig diebstahlsichere Anlagen und Möglichkeiten für Lastenfahrräder. Auch für E-Bikes braucht es mehr Ladestationen“, fordert sie. Mit der geplanten Mobilitätsstation am Bahnhof will die Stadt nun einen entscheidenden Schritt in diese Richtung gehen. Eine Arbeitsgemeinschaft der Klima Allianz Schwerin hat sich dem Vorhaben angenommen. Noch in diesem Jahr soll auf der Freifläche gegenüber dem Stadthaus am Packhof mit dem Bau eines zweistöckigen Hauses für Fahrradverleih, insgesamt 280 Fahrradparkplätze, Fahrradreparatur und Bike-Sharing begonnen werden.

„Derzeit läuft das Ausschreibungsverfahren für einen Entwurf“, sagt Andreas Thiele Fachdienstleiter Stadtentwicklung. „Zuvor haben wir uns ähnliche Stationen in anderen Städten angeschaut und mit den Betreibern gesprochen. So haben sich schließlich zwei wichtige Faktoren herauskristallisiert, die für so eine Station entscheidend sind: eine Werkstatt und Ausleihmöglichkeiten.“

Neu ist die Idee jedoch auch in Schwerin nicht. Bereits Ex-Baudezernent Wolfram Friedersdorff hatte einst eine Mobilitätsstation auf eben jener Fläche ins Gespräch gebracht. Aus den Überlegungen ist nichts geworden. Die Stadt hatte kein Geld. Das sei jetzt anders. „Wir bemühen uns um Mittel aus der nationalen Radverkehrsinitiative“, sagt Andreas Thiele.

Betreiber der Mobilitätsstation wird der Schweriner Nahverkehr sein. Die Mitarbeiter der Dreescher Werkstätten werden kleinere Reparaturen vor Ort durchführen können. „Es ist ganz klar, dass wir diese Station brauchen. Deshalb hoffe ich, dass das Projekt dieses Mal wirklich realisiert wird. Auch für Pendler wäre das eine gute Möglichkeit, um klimaneutral in Schwerin unterwegs zu sein. Mit dem NVS steht ein kompetenter Partner bereit. Daher bin ich zuversichtlich“, sagt Madleen Kröner.

Marie-Luisa Lembcke