Marienplatz soll sicherer sein

Diskussion um die Sicherheit im Umfeld des Marienplatzes neu aufgeflammt

Nach der tödlichen Messerattacke am Schlosspark-Center im Februar ist die Diskussion um die Sicherheit im Umfeld des Marienplatzes neu aufgeflammt.
Neben Videoüberwachung gibt es nun auch eine mobile Polizeiwache, Foto: LHS

Schwerin • Im Jahr 2023 gab es laut der Polizeilichen Kriminalstatistik für die Landeshauptstadt Schwerin 11.423 erfasst Fälle. Ein Jahr zuvor lag die Zahl noch bei 9.118 Delikten, was einen Anstieg von mehr als 25 Prozent ausmachte.

Hauptschwerpunkte, so die Polizei, sind Eigentumsvergehen mit 3.004 aufgenommenen Straftaten als auch die Rohheitsdelikte mit 1.947 erfassten Fällen. Am Marienplatz (Foto), dem zentralen Platz in der Innenstadt, wurden im Jahr 2023 714 Taten erfasst. Dies entspricht etwa zwei Straftaten pro Tag. Allerdings bilden diese Fälle 6,2 Prozent der Delikte des Jahres ab. Soweit stellen sich die Fakten der Statistik dar. Das Sicherheitsgefühl ist daher eher eine subjektive Sache, sagen Experten und geben damit den Empfindungen der Menschen Recht, die täglich am und um den Marienplatz unterwegs sind, sich unsicher fühlen und den Ort als kriminellen Brennpunkt sehen.

Bereits Ende 2018 startete nach langer Diskussion der Betrieb der ersten Videokameras auf dem Platz – inklusive wissenschaftlicher Begleitung. Das Fazit aus 2021 lautete dazu: „Die Ergebnisse bestätigen, dass es sinnvoll und nachvollziehbar ist, die Bildüberwachung auf dem Marienplatz zu betreiben”, sagte der Leiter der Polizeiinspektion Schwerin, Nils Rosada damals. Die Zahl der Straftaten konnte dadurch nicht gesenkt werden, eine Hilfe bei der Ermittlungsarbeit sind die elektronischen Augen des Gesetzes in jedem Fall. Zurück ins Jahr 2025 – ein junger Mann stirbt am 4. Februar nach einer Messerattacke an einem Seitenausgang des Schlosspark-Centers. Dort sind keine Kameras der Polizei angebracht. Noch ein paar Tage vor dem schlimmen Ereignis, auf der Stadtvertretersitzung am 27. Januar, diskutierten die Kommunalpolitiker über die Ausweitung der Videoüberwachung über den Marienplatz hinaus. Im Ergebnis stimmten die Stadtvertreter für einen CDU-Antrag, der dies gefordert hatte.

Debattiert wurde über den Kameraeinsatz, mehr Polizeipräsenz im Bereich Marienplatz und die Einrichtung einer Wache, wie es sie schon vor Jahren gegeben hatte. Ein entsprechender Ersetzungsantrag der AfD-Fraktion wurde abgelehnt. Drei Tage nach der Messerattacke auf den 17-jährigen Afghanen errichtete die Landespolizei eine mobile Polizeiwache auf dem Marienplatz. „Die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger hat für uns oberste Priorität. Deshalb werden wir mit einer Polizeistation auf den Marienplatz zurückkehren. Bis dahin dient eine mobile Wache der Landespolizei als gut sichtbare Anlaufstelle für die Bürgerinnen und Bürger“, erklärte Innenminister Christian Pegel die erhöhte Präsenz der Ordnungshüter im Herzen der City.

maxpress/Steffen Holz