Plattdeutsch lebt
Prosa und Lyrik plattdeutscher Autoren sorgen für gute Laune

Schwerin • Der „Plattdütsch Kring tau Swerin“ organisiert monatliche Veranstaltungen im Schleswig-Holstein-Haus. Musik, Lesungen mit Prosa und Lyrik plattdeutscher Autoren sorgen für gute Laune. Auch der Förderverein „Klöndör e.V.“ richtet Gesprächsrunden aus und beteiligt sich bei Veranstaltungen im Museumsdorf Mueß.
Die plattdeutsche Sprache findet in Schwerin ein lebendiges Zuhause, nicht zuletzt durch die unermüdliche Arbeit von Peter Wendt (Foto r.) und seiner Mitstreiter Karl Schröder (Foto m.) sowie Adelheid Spörke (l.). Als Mitglieder des „Plattdütsch Kring tau Swerin“ sorgen sie für unterhaltsame Nachmittage und unvergessliche Begegnungen. Jeden letzten Donnerstag im Monat organisiert der Kreis im Schleswig-Holstein-Haus Veranstaltungen mit plattdeutschen Akteuren.
Peter Wendt entdeckte seine Liebe zur Sprache spät: „Meine Eltern haben konsequent Hochdeutsch mit uns gesprochen, Platt habe ich nur durch Zuhören gelernt. Später, nach meiner Berufstätigkeit, besuchte ich Kurse, um die Sprache richtig zu vertiefen.“ Mit seiner Gitarre bringt er musikalische Leichtigkeit in die Treffen und begeistert mit plattdeutschen Liedern.
Beim „Plattschnacken“ im Museumsdorf Mueß werden an den Donnerstagen der ungeraden Wochen in lockerer Runde Gedichte, Geschichten und Erlebnisse in Plattdeutsch geteilt. Zu Wort kommen Klassiker wie Fritz Reuter und Rudolf Tarnow, aber auch zeitgenössische Autoren wie Wolfgang Mahnke oder Susanne Bliemel. „Es ist schwer, die Sprache zu erhalten, denn der Bezug fehlt oft in den Familien“, bedauert Wendt. Interessierte sind dennoch herzlich eingeladen mitzumachen oder am 27. Februar um 16 Uhr ins Schleswig-Holstein-Haus zu kommen. Zu Gast ist dann auch Leif Tennemann, der seine neue CD mit Lyrik-Werken der Schwerinerin Erika Fischer vorstellt.
maxpress/ms

hauspost-Kommentar Februar 2025

Liebe Leserinnen und Leser,
wie so viele hatte auch ich nur durch meine Großeltern Berührungspunkte mit dem Plattdeutschen. Sie verständigten sich untereinander damit, ich habe nie wirklich gelernt, die Sprache anzuwenden – bis auf einige wenige Ausdrücke wie „So mokt wi dat“ oder „Wo geiht di dat?“. Einzelne Worte wie „schnacken“ oder „Moin“ begegnen einem im alltäglichen Leben zwar, aber eher vereinzelt.
Bei näherem Hinsehen, wie etwa im Rahmen dieser Titelgeschichte, wird klar, wie charmant Niederdeutsch klingen kann und wie immer wieder neue Begriffe entstehen. Wörter wie „Ackerschnacker“ für Mobiltelefon oder „fuurtsen-roewertrecken- Code“ für QRCode machen einfach Laune. Ebenso gut finde ich die neue Lern-App und bin gespannt, ob sie es zusammen mit dem leidenschaftlichen Engagement der vielen Akteure vermag, auch die jüngere Generation für „Platt“ zu begeistern. Ich drücke ganz fest die Daumen dafür.
Meike Sump, Redaktion