Rechtzeitig zum Weihnachtseinkauf entspannt über neue Wallstraßenbrücke

Endlich freie Fahrt in die City

Seit dem Sommer 2021 war das Bauwerk gesperrt, nun wird es Ende November offiziell eingeweiht und für den Verkehr freigegeben
Blick aus der Vogelperspektive auf die Wallstraßenbrücke knapp einen Monat vor der Fertigstellung, Foto: maxpress

Schwerin • Seit dem Sommer 2021 war das Bauwerk gesperrt, nun wird es Ende November offiziell eingeweiht und für den Verkehr freigegeben.

„Uns war bewusst, dass die Brücke ein Nadelöhr in der Schweriner City ist und die Sperrung Einschränkungen und Belastungen für Anwohner bedeuten wird“, sagt Projektleiter Jörg Herrmann. „Dass die Bauarbeiten länger gedauert haben als geplant, hing mit mehreren Faktoren zusammen. Zum einen konnten die notwendigen Munitionssondierungen im Baufeld nicht wie geplant im Vorfeld ausgeführt werden, was die Arbeiten behindert hat. Zum anderen haben die mit der Deutschen Bahn abgestimmten Sperrpausen nicht ausgereicht“, erläutert der Fachmann die Komplexität des Projektes.

Im Oktober wurde die Behelfsbrücke, die nicht nur den Fußgängern das Queren der Gleise ermöglichte, sondern gleichzeitig wichtige Versorgungsleitungen aufnahm, zurückgebaut. Die Gehwege im Bereich der neuen Brücke wurden gepflastert und Ampeln wieder installiert. Außerdem können sich die Anwohner der Eisenbahnstraße über eine neue Sichtschutzwand freuen. Durch die Bauarbeiten haben sich auch die Bedingungen für die Fußgänger in Höhe der Supermärkte und im Bereich der Fritz-Reuter-Straße verbessert. Schulkinder und Passanten der Wallstraße kommen hier über Verkehrsinseln sicherer über die vielbefahrene Straße.

„Sollte der Überweg gut angenommen werden, denken wir auch über eine sogenannte Bedarfsampel nach“, sagt Jörg Herrmann. „Die Leitungen dafür liegen bereits in der Erde.“ Mit der Verkehrsfreigabe der Wallstraßenbrücke im November werden auch die Regelungen für die Umleitungen über die Voß- und die Fritz-Reuter-Straße wieder aufgehoben. Auch in der Wittenburger Straße sowie in der Reiferbahn gilt dann wieder die ursprüngliche Verkehrsführung.

Zahlen, Daten und Fakten des Brückenneubaus:

• Verbaut wurden in den gut drei Jahren 1550 Tonnen Stahlbeton.
• Für die Sondierungen des Munitionsbergungsdienstes im Boden rund um die Brücke wurden 630 Bohrungen von sechs Meter Tiefe hergestellt.
8.125 Kubikmeter Erde mussten ausgehoben werden. Das macht eine Masse von 11.375 Tonnen oder 640 Lkw-Ladungen.
• Die Behelfsbrücke, die für Fußgänger und Radfahrer eingebaut wurde, hatte eine Länge von 27,41 Meter und eine Neigung von vier Prozent.
• Die 100 Bohrwandpfähle haben einen Durchmesser von 1,2 Metern und eine Länge von insgesamt 1,7 Kilometern.
175 Kubikmeter Beton des Überbaus der alten Brücke mussten entfernt werden.
370 Kubikmeter wurden im Unterbau abgetragen.
1885 Tonnen Gleisschotter für die neu verlegten Gleise wurden verbaut
1.610 Meter neu verlegte Gleise sind entstanden.

Stimmen zum Bauprojekt:

Bernd Nottebaum, Baudezernent Schwerin:

Ich möchte mich bei den Planern, den Ingenieuren, den Handwerkern, bei der Deutschen Bahn und bei den Projektverantwortlichen aus unserem Haus für die gute Arbeit sowie bei den Anwohnern für ihre Geduld während der Bauzeit bedanken!

Jörg Herrmann, Projektleiter der Landeshauptstadt:

Das war die komplexeste Baumaßnahme meines bisherigen Berufslebens mit besonderen Herausforderungen, die wir durch das Zusammenwirken aller am Projekt Beteiligten erfolgreich abschließen konnten.

Klaus-Peter Regler, Manager Schlosspark-Center Schwerin:

Auch für unsere Geschäfte und die Besucher waren die drei Jahre Bauzeit eine Herausforderung. Dennoch haben wir im Austausch mit den Bauunternehmen und der Stadt gute Lösungen für die Erreichbarkeit des Centers gefunden.

Die gute Seele des Projektes-Baustellenkümmerer Hugo Klöbzig:

„Ich möchte mich an dieser Stelle ausdrücklich für die Geduld und das Verständnis der Anwohner rund um die Baustelle bedanken. Je transparenter wir die Bauarbeiten kommuniziert haben, umso mehr wurden sie akzeptiert.“