Shapur in Bronze am Schweriner Zoo

Skulptur erinnert an bedrohte Tierart und ist Fotomotiv in der Löwenstadt Schwerin

Die 250 Kilogramm schwere Statue vor dem Eingang des Schweriner Zoos ist ein Abbild des Löwenkaters „Shapur“, der hier heimisch ist. Im April wurde sie feierlich enthüllt.
Der Moment der Enthüllung des Kunstwerkes von Bernd Streiter, Foto: maxpress

Neu Zippendorf • Die 250 Kilogramm schwere Statue vor dem Eingang des Schweriner Zoos ist ein Abbild des Löwenkaters „Shapur“, der hier heimisch ist. Im April wurde sie feierlich enthüllt.Zoodirektor Dr. Tim Schikora, Bürgermeister Rico Badenschier, Wirtschaftsminister Reinhard Meyer, der Vorsitzendes des Aufsichtsrates Silvio Horn und Bildhauer Bernd Streiter (v.l.) legten das Kunstwerk gemeinsam frei.

Letzterer hatte bereits die Blumenfrau „Bertha Klingberg“ und den Straßenkehrer „August Felten“ auf dem Marienplatz erschaffen. Der Zoo setzt sich mit seinem Rote-Liste-Zentrum für die stark gefährdete Tierart ein, denn Asiatische Löwen leben nur noch in einem kleinen Gebiet in Indien, dem Gir-Wald im Bundesstaat Gujarat. Ursprünglich erstreckte sich der Lebensraum der Großkatzen von Portugal bis Bangladesch. Im Jahr 1913 waren nur noch 20 Asiatische Löwen in Indien verblieben. Heute ist der Bestand durch Schutzmaßnahmen wieder auf mehr als 350 Tiere angewachsen – ein großartiger Beitrag zum Artenschutz.

maxpress/ms

Eine Provokation? Der Löwe auf dem Markt Schwerin

Altstadt • Protzen, metzeln, verklären – mit dieser Sicht auf die Geschichte Schwerins konfrontiert der Künstler Peter Lenk die Betrachter des Denkmals „Heinrich der Löwe“.

Die sieben Meter hohe Skulptur auf dem Altstädtischen Markt zeigt Episoden aus dem Leben des Stadtgründers Heinrich der Löwe – der Wendenkreuzzug 1147, die Gründung Schwerins 1160, die Herstellung des Braunschweiger Löwen von 1164 bis 1176 als Symbol der Regentschaft Heinrichs in der Residenz Braunschweig sowie die Bardowicker Gesäßparade. Künstler Peter Lenk wollte damit auf die vielen Facetten Heinrichs sowohl als stolzen Herrscher wie auch apokalyptischen Reiter und Stadtzerstörer hinweisen. Das Denkmal wurde 1995 zum 800. Todestag des Stadtvaters und anlässlich der 1.000-Jahr-Feier Mecklenburgs errichtet. Das Innere des Löwen verbirgt zudem ein provokantes Geheimnis: Durch ein Loch im Hinterteil von Heinrichs stolzem Pferd ließe sich hindurchschauen, wenn es nicht verschlossen wäre. Auf einem Relief sind der DDR-Staats- und Parteichef Erich Honecker und sein sowjetischer Zeit- und Amtsgenossen Leonid Breschnew beim Bruderkuss dargestellt.

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Warum heißt der Löwenplatz Löwenplatz?

Weststadt • Der Platz wurde zwischen 1933 bis 1939 bebaut und von den Nationalsozialisten nach Heinrich dem Löwen, dessen Macht und Stärke ihnen imponierte, benannt. Das Gelände wurde als Spielplatz für die Kinder genutzt. 1975 ist das Terrain umgestaltet und die Fläche modernisiert worden. Der König der Tiere befindet sich hier allerdings nicht. Sehenswert ist der Löwenplatz durch die Schildkrötenplastik aus Beton mit Mosaikbesatz. Unter dem Gelände entstand 1965 ein Luftschutzbunker der Klasse „C“ mit Wasserversorgung, Trockentoiletten, Belüftungs- und E-Anlagen. Das Bauwerk mit seinen 25 Zentimeter starken Außenwänden und 50 Zentimeter dicken Betondecken sollte vor der Druckluftwelle einer Kernwaffendetonation und anderen Kriegseinwirkungen wie Feuer- oder Brandwaffen schützen.

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Alles im Blick – Sparkassen-Löwe in der Fußgängerzone

Altstadt • In der Helenenstraße sitzt ganz lässig ein bronzener Löwe. Zufrieden wirkt das Tier in menschlicher Gestalt und hält ein Geldstück in seiner Tatze. Ob der Löwe über seine Geldanlage nachdenkt? Die Skulptur wurde den Bürgern der Landeshauptstadt Schwerin geschenkt – anlässlich des 175-jährigen Jubiläums der Sparkasse Mecklenburg-Schwerin im Jahr 1996. Das Kunstwerk nimmt Bezug auf den Stadtgründer Heinrich den Löwen. Und in einer gewissen Bedeutung sieht sich die Sparkasse als Hausbank der Schweriner seit 1821 wohl auch. Denn beide Geschichten hat der Bildhauer Walther Preik scherzhaft in seinem Werk verarbeitet.

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Aus goldigen Bäckerzeiten

Schelfstadt • Wer von der Puschkinstraße kommend in die Fischerstraße einbiegt und das Weinhaus links liegen lässt, geht genau auf einen goldglänzenden „Brezellöwen“ zu. Über den Schaufenstern an der Fassade der Münzstraße 34 ist er montiert und symbolisiert, dass hier das Bäckerhandwerk über Generationen zuhause war. Nach der Wende glänzte der Löwe allerdings noch über einer Dampfbäckerei in der heutigen Mecklenburgstraße. Erst 1999 kehrte er an seine sanierte Ursprungsfassade zurück.

maxpress/hh