Neue Gasturbine als erste eingebaut

Für effizientere Gewinnung von Fernwärme und Strom

Effiziente Erzeugung – gemäß diesem Leitbild wird nun auch das zweite Heizkraftwerk der Stadtwerke Schwerin von Grund auf modernisiert.
17 Meter lang, 3,4 Meter hoch, 3,5 Meter breit – die Maße der neuen Gasturbine in Lankow, Foto: SWS

Lankow • Effiziente Erzeugung – gemäß diesem Leitbild wird nun auch das zweite Heizkraftwerk der Stadtwerke Schwerin von Grund auf modernisiert. Jetzt wurde die 50 Tonnen schwere Gasturbine von Solar Turbines durch einen 400 Tonnen Autokran in die Kraftwerkshalle eingebracht. Sie ermöglicht eine effizientere Gewinnung von Fernwärme und Strom und lässt sich zudem mit bis zu zwanzig Prozent Wasserstoff betreiben.

Mathias Burmeister, Projektleiter für die Modernisierung des Heizkraftwerks Lankow, erläutert zum Ablauf: „Die Sanierung erfolgt in vielen hundert einzelnen Arbeitsschritten, die bis ins kleinste Detail aufeinander abgestimmt sind. Allein der Rückbau der alten Technik dauert viele Monate und hat bereits im Mai 2022 begonnen. Noch erzeugen wir im HKW Lankow Fernwärme und mit der umweltfreundlichen Kraft-Wärmekopplung auch Strom.

Ab April, also zum Ende der Heizperiode hin, wird das Kraftwerk dann vom Strom- und Fernwärmenetz getrennt, um die dortigen Erzeugungsanlagen zu erneuern. Fernwärme kann bei Bedarf jedoch auch danach durch einen Heißwasser- Erzeuger in Lankow erzeugt werden.“ Um die Versorgung mit Wärme für die Schweriner Haushalte sicherzustellen, wird zudem vom HKW Süd aus durch die beiden neuen Gasturbinen, Heißwasser-Erzeuger und den für die Zeit der Umbaumaßnahmen angeschafften Mietkessel, Fernwärme erzeugt.

Stadtwerke-Geschäftsführer Dr. Josef Wolf führt aus: „Die Versorgungssicherheit in Verbindung mit zukunftsgerichtetem Handeln sind elementare Leitlinien für uns. Wichtige Meilensteine auf dem Weg der Senkung unserer CO2-Emissionen sind die Modernisierung unserer beiden Heizkraftwerke, der Bau der Geothermieanlage in Lankow, der langfristige Betrieb der Biogasanlage sowie der Ausbau unserer Photovoltaikanlagen.“

Das Heizkraftwerk in Süd wird seit Anfang 2021 grundlegendend saniert. Hier wurden, neben zwei neuen Gasturbinen, neuer Leittechnik, neuen Generatoren, auch ein zusätzlicher Heizkondensator verbaut. Diese moderne Technik ermöglicht die Optimierung der Stromkennzahl und sorgt so für ein besseres Verhältnis von Stromleistung und Wärmeleistung.

Nach Abschluss der komplexen Modernisierungsmaßnahmen Mitte 2023 werden die Schweriner Stadtwerke mit dem HKW Süd eines der modernsten und effizientesten Erdgaskraftwerke betreiben. Zudem sind auf dem Gelände des HKW Süd eine Power-to-Heat-Anlage und ein Wärmespeicher im Einsatz, die zeitweise überschüssigen Strom aus erneuerbaren Energiequellen in Wärme umwandeln und diese für eine spätere Nutzung speichern, statt sie abzuregeln.

SWS/Julia Panke

Mit Fingerspitzengefühl muss die Turbine an ihren endgültigen Platz manövriert werden, Foto: SWS