Mieterin entschied sich für Weststadt statt Westen

Ursula Marek feierte zufrieden ihr 60-jähriges Wohnjubiläum

„Sie können sich nicht vorstellen, wie schön es war, in diese Wohnung zu kommen!“, schwelgt die 85-Jährige in positiven Erinnerungen an den Dezember 1962.
V.l.: Ursula Marek erzählt WGS-Kundenbetreuerin Svenja Fritz lachend Geschichten aus 60 Jahren in ihrer Weststadt-Wohnung, Foto: maxpress

Weststadt • „Sie können sich nicht vorstellen, wie schön es war, in diese Wohnung zu kommen!“, schwelgt die 85-Jährige in positiven Erinnerungen an den Dezember 1962. Damals bezog sie mit ihrem Mann und drei Kindern die 61 Quadratmeter in der Leonhard-Frank-Straße – nachdem sie zuvor jahrelang eine Wohnung mit einem fremden, älteren Ehepaar hatten teilen müssen.

„Wir waren einfach rundherum glücklich“, schwärmt Ursula Marek, während sie beim Nachmittags-Kaffee mit WGS-Kundenbetreuerin Svenja Fritz von alten Zeiten erzählt. „Die Zimmer der vorherigen halben Wohnung bekamen kaum Licht. Handwerksbetriebe im Hof machten Lärm und meine Kinder kamen kaum zur Ruhe. Plötzlich waren wir dann hier – alles war hell, ich hatte eine Badewanne, einen Balkon. Ich konnte den Schlüssel herumdrehen und sagen: Das hier ist unser Zuhause!“ Die ehemalige medizinisch-technische Assistentin fand die Wohnung sowie das Umfeld ideal für ihre Familie. „Fast alle im Haus hatten ebenfalls Kinder. Sie waren zusammen im nahegelegenen Kindergarten, später in der Schule nebenan“, erinnert sie sich. „Und wenn ein paar von ihnen nach der Schule in den Innenhof stürmten, kamen bald alle anderen dazu. Ab und zu habe ich einen Beutel mit Bonbons an einem Seil vom Balkon heruntergelassen – es war herrlich!“

Wo jetzt große, mächtige Bäume stehen, war zu Anfang zwar nur Acker, aber nach und nach wurde alles begrünt und eine Sandkiste gab es auch. Zudem haben Ursula Marek, ihr Mann und die anderen Mieter zu DDR-Zeiten am Haus mitgearbeitet und sich dadurch ein bisschen was dazuverdient. „Von dem Geld haben wir gefeiert“, so Ursula Marek, „und für das Fest den Keller gemeinsam hergerichtet. Es gab Bowle, wir haben gegrillt und unser Hausmeister spielte Akkordeon.“

Noch heute hat die Rentnerin sehr guten Kontakt zu ihren Nachbarn, auch wenn es nicht mehr dieselben von damals sind. Überhaupt ist sie rundum zufrieden. „Meine fünf Geschwister sind in den Westen gezogen, haben Häuser gekauft. Das kam mir nie in den Sinn“, erläutert sie. „Hier habe ich alles, was ich brauche, noch dazu schön auf einer Ebene. Ich blicke vom geräumigen Balkon ins Grüne. Vom Service und den Mitarbeitern der WGS bin ich begeistert. Sie sind sehr nett. Und wenn ich mal nicht mehr so kann, lasse ich mir alles vom nahegelegenen Supermarkt liefern.“ Augenzwinkernd erzählt die fröhliche Seniorin außerdem von der Verwandtschaft, die sie dann einspannen will – sie hat nämlich drei Kinder, sieben Enkel und zwölf Urenkel.

maxpress/Janine Pleger