Zwei Altstädte von Weltrang

Stralsund und Wismar profitieren vom Welterbestatus

Schwerin • Was Schwerin noch werden will, sind Stralsund und Wismar schon seit dem Jahr 2002. Die zwei Städte stehen gemeinsam als ein Welterbe in einer Reihe mit namhaften Kultur- und Naturstätten von Weltrang. Seitdem haben sich die Besucherzahlen verdoppelt, die Innenstädte sind fast komplett saniert, Leerstand kaum vorhanden und die Einwohner besitzen ein neues Selbstverständnis.

In Wismar gehören mehr als tausend Häuser zum Weltkulturerbe. „Nur wenige sind heute noch unsaniert, kaum welche stehen leer“, sagt Norbert Huschner, Welterbe-Beauftragter der Hansestadt. In der rund 45.000 Einwohner zählenden Stadt stehen zwei Vier-Sterne-Hotels. „In welcher Stadt unserer Größe können solche Häuser wirtschaftlich bestehen? Der Welterbestatus macht es möglich“, sagt er. Hundertausende Besucher bevölkern die Straßen pro Jahr, täglich zeigen Stadtführer den Gästen ihre Altstadt, das Welt-Erbe-Haus und was sich alles verändert hat.
„Die Bau- und Tourismuswirtschaft hat den Erneuerungsprozess der Altstadt in jedem Fall gefördert“, erklärt auch Stralsunds Welterbemanagerin ­Steffi Behrendt. „Sie hat damit ihre wichtige Zentrumsfunktion für die Stralsunder wiedererlangt. Die Altstadt ist Einkaufsstandort, hält Freizeitangebote bereit und ist ein beliebtes Wohnquartier mit heute wieder mehr als 6.000 Altstadtbewohnern.“ Wismar und Stralsund sind sich ihrer Verantwortung bewusst: „Welterbestätten sind großartige Lernorte, an denen man den Stolz auf das Eigene und die Begeisterung für das Fremde wecken kann. Es bleibt eine Daueraufgabe, nachwachsende Generationen für den Wert der Welterbe-Idee zu begeistern“, sagt Behrendt.

NACHGEFRAGT:

Thomas Beyer
, Bürgermeister Wismar
„Es ist für uns mehr als Marketing, dass die Hansestadt Wismar Unesco-Welterbe-Stadt ist. Dieser Titel hat mitgeholfen, dass Wismar so schön saniert ist wie heute. Der Titel hat aber auch einen hohen identifikatorischen Wert für die Bürgerinnen und Bürger. Wir alle sind stolz auf unsere schöne Welterbestadt, das beobachte ich auch immer wieder, wenn ich durch die Altstadt laufe. So viele Menschen führen ihre Besucher durch die Stadt und erzählen begeistert, was hier alles passiert ist.“

Alexander Badrow, Oberbürgermeister Stralsund
„Welterbe sein, heißt, mit Stolz sagen zu können, an einem wunderbaren Ort zu leben und sich als Teil der großen Unesco-Familie einer globalen Idee verpflichtet zu fühlen. Es heißt auch, dieses Erbe zu bewahren und seine Geschichte zu erzählen – ohne dabei die Zukunft aus den Augen zu verlieren.“


BU1: Die Altstadt von Stralsund ist bereits seit 16 Jahren Welterbe
BU2: Thomas Beyer, Bürgermeister Wismar
BU3: Alexander Badrow, Oberbürgermeister Stralsund
Fotos: Hansestadt Stralsund, Anne Karsten, Hansestadt Wismar